Denzel Washington hat in der U-Bahn viel gesehen

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Mit actionlastigen Filmen gewann Denzel Washington gleich zweimal einen Oscar, 1990 für das Kriegsepos "Glory" und 2001 für den Polizeithriller "Training Day". Nun ist der 54-Jährige in dem Hollywood-Film "Die Entführung der U-Bahn Pelham 123" (Kinostart: 25. September) zu sehen.

Er spielt einen beleibten Bahnangestellten, der bei einer Entführung einer U-Bahn unvermutet zum Verhandlungsführer mit den Kriminellen wird. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa und anderen Medienvertretern sprach Washington über seine Anfänge als Schauspielstudent in ärmlichen Verhältnissen und seine schlechten Erfahrungen mit der U-Bahn.

Wie schwierig ist es für einen gefeierten Hollywoodstar, sich in die Rolle eines Durchschnittsamerikaners mit Geldproblemen hineinzuversetzen?

Washington: "Überhaupt nicht. Ich bin nicht berühmt geboren, sondern wurde erst mit Anfang 30 wirklich bekannt. Ich kann mich sehr genau daran erinnern, wie es ist, kein Essen zu haben und sich entscheiden zu müssen: Spare ich heute als Schwarzfahrer in der Bahn Geld und kaufe mir davon Essen, oder kaufe ich ein Ticket und habe dafür kein Essen. Ich sammle immer noch Münzgeld und kaufe für den Notfall Nahrungskonserven ein. Meine Frau lacht mich deswegen aus. Außerdem, ich führe kein Celebrity-Leben, ich meide eher das Blitzlichtgewitter. Ich bin zwölf Stunden am Filmset und danach gehe ich nach Hause. Ich glaube, ich bin ein ganz normaler Typ."

Wie sind denn Ihre Erfahrungen mit der U-Bahn?

Washington: "Nicht die besten. Als ich die Schauspielschule begann, musste ich morgens um drei Uhr raus, zwei Stunden in der U-Bahn hinfahren und später zwei Stunden zurück, und das jeden Tag. Du musstest immer wach bleiben und aufpassen, dass keine Diebe und Gauner an dich rankommen. Ich habe in der U-Bahn eine Menge gesehen. Also habe ich zu mir gesagt, wenn ich ein paar Dollar verdiene, nehme ich nie mehr die Bahn."

Sie haben für den Film 20 Kilo zugenommen, wie kamen Sie damit zurecht?

Washington: "Das Zunehmen war total einfach: Hamburger, Milchshakes und Eis. Das Gewichtabnehmen war dann schwieriger. Ich habe das langsam gemacht, damit es nicht schlecht für die Gesundheit ist. Die Ärzte sagten mir, ich sollte maximal vier Kilo pro Monat verlieren. In fünf Monaten habe ich dann etwa 20 Kilo abgenommen."

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