Bisher 33 Oscar-Auszeichnungen für Österreicher

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Insgesamt 113 Mal sind Österreicher bisher für einen Oscar nominiert gewesen, am heutigen Dienstag kamen durch Regisseur Michael Haneke, Kameramann Christian Berger und Schauspieler Christoph Waltz gleich drei neue Nominierungen dazu. 33 Mal hat es tatsächlich für eine der goldenen Statuetten gereicht.

Am erfolgreichsten war der in Österreich geborene Billy Wilder, der im Verlauf seiner Karriere sechs Oscars gewann und 1988 auch mit dem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Vor zwei Jahren triumphierte Regisseur Stefan Ruzowitzky mit seinem KZ-Drama "Die Fälscher" beim Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.

1986 war Wolfgang Glücks "38" bereits für einen Auslands-Oscar nominiert, in den vergangenen Jahren waren Hubert Sauper mit "Darwin's Nightmare" (Kategorie Dokumentarfilm, 2005) und Virgil Widrich 2001 für seinen Kurzfilm "Copy Shop" im Oscar-Rennen. Zuletzt durfte sich im vergangenen Jahr Götz Spielmann mit seinem Spielfilm "Revanche" Chancen auf die Auszeichnung für den besten fremdsprachigen Film ausrechnen. Allein Stefan Ruzowitzky hatte in jüngster Zeit auch die Gelegenheit, in seiner Dankesrede an Persönlichkeiten wie Billy Wilder, Fred Zinnemann und Otto Preminger zu erinnern, die einst von den Nazis aus Österreich vertrieben worden waren.

Den ersten Oscar überhaupt für einen der vertriebenen Österreicher gab es laut dem Nachschlagewerk "Österreicher in Hollywood" (Filmarchiv Austria) durch Max Steiner 1935. Er zeichnete für die Filmmusik in "The Informer" verantwortlich. Ein Jahr später wurde Paul Muni als Bester Hauptdarsteller in "The Story of Louis Pasteur" geehrt. In dieser Kategorie war nach ihm nur noch Maximilian Schell 1961 mit seiner Hauptrolle in "Judgement at Nuremberg" an der Spitze. Fred Zinnemann schaffte 1951 das, was Sauper nicht und auch vorher und nachher keinem Österreicher mehr gelungen ist: Er holte sich für "Benjy" den Dokumentarfilm-Oscar.

Zinnemann zählt neben Sam Spiegel insgesamt zu den erfolgreichsten "Österreichern", was Academy Awards anbelangt. Er gewann 1953 auch den Oscar für die Beste Regie für "From Here To Eternity" und 1966 als Produzent und Regisseur von "A Man Of All Seasons". Ebenfalls bei vier Oscars hält Spiegel, der 1954 mit "On The Waterfront", 1957 mit "The Bridge On River Kwai" und 1962 mit "Lawrence Of Arabia" für den Besten Film ausgezeichnet wurde sowie 1964 einen "Lifetime Achievement Award" (Oscar für das Lebenswerk) zugesprochen bekam.

An Billy Wilder kommt aber keiner heran. 1945 bis 1960 erhielt der Regisseur sechs Oscars, drei davon für "Das Apartment" (Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch). Nahe an der Statuette war 1986 übrigens nicht nur Wolfgang Glück, sondern auch der Schauspieler Klaus Maria Brandauer: Er war als Bester Nebendarsteller in Sydney Pollacks "Out Of Africa" nominiert, musste jedoch Don Ameche für seine Rolle in "Cocoon" den Vortritt lassen. Vier Jahre zuvor hatte Brandauer für Aufsehen bei der Verleihung gesorgt, weil er auf die Bühne gestürmt war, um "seinem" Regisseur Istvan Szabo zum Oscar für den Besten ausländischen Film ("Mephisto") zu gratulieren.

Große Chancen auf weitere Oscars bestehen heuer nun nach den Nominierungen für Haneke, Berger und Waltz. Sowohl Hanekes Film "Das weiße Band" als auch Waltz für seine Nebenrolle in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" hatten bereits bei den Filmfestspielen von Cannes und bei den Golden Globes triumphiert - weitere Auszeichnungen bei der Oscar-Verleihung am 7. März gelten als durchaus möglich. Ob auch Berger - Hanekes Kameramann beim "Weißen Band" - zu Oscar-Ehren kommt, wird sich zeigen. Die Vereinigung der US-Kameraleute zeichnete ihn aber immerhin bereits für die beste Kameraleistung des vergangenen Jahres aus.

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