60. Berlinale: Zwei Preise für "Waste Land"

Teilen

Die Film "Waste Land" von Lucy Walker hat bei der 60. Berlinale zwei Preise gewonnen: Sowohl der Panorama-Publikumspreis, bei dem die Kinobesucher der Filmfestspiele aufgerufen waren, per Stimmkarte oder im Internet über Filme der Panorama-Sektion abzustimmen, als auch der Amnesty International Filmpreis ging an die britisch-brasilianische Koproduktion.

Die Dokumentation muss sich den Amnesty-Preis jedoch mit dem Spielfilm "Son of Babylon" von Mohammed Al-Daradji teilen. Trotz der tragischen Umstände habe "Son of Babylon" Humor und Leichtigkeit, er wecke Mitgefühl und die Hoffnung auf Versöhnung im Irak, begründete Sukowa die Entscheidung der Amnesty-Jury. "Waste Land" stelle Vorurteile über Menschen am Rande der Gesellschaft infrage. Der Film porträtiere seine Protagonisten als Menschen mit Würde und öffne auf diese Weise das Herz des Zuschauers.

Der Preis der ökumenischen Jury ging an den Dokumentarfilm "Aisheen (Still Alive In Gaza)" des Schweizers Nicolas Wadimoff. Der in Koproduktion zwischen der Schweiz und Qatar gedrehte Film ist ein Situationsbericht aus dem Gaza-Streifen vom Februar 2009.

Am Freitag nahm der Film- und Theaterregisseur Werner Schroeter (64) auf der Berlinale den schwul-lesbischen Filmpreis Teddy Award für sein Lebenswerk entgegen. Er wurde als "radikaler Außenseiter und großer Erneuerer des neuen deutschen Films" ausgezeichnet. Die Laudatio hielten die Fassbinder-Schauspielerin (und frühere Ehefrau Rainer Werner Fassbinders) Ingrid Caven und der Schriftsteller Wolf Wondratschek.

Der von seiner schweren Krankheit gezeichnete Schroeter nahm die Auszeichnung und die Ovationen des Publikums sichtlich bewegt entgegen. "Ich bin sehr glücklich und stolz wie nur was!" Schroeter, der vor wieder neuer Homophobie in der Gesellschaft warnte, erinnerte auch an seinen Goldenen Bären der Berlinale 1983 für seinen Spielfilm "Palermo oder Wolfsburg".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.