„Bare Minimum Monday“

Neuer Job-Trend: Montag soll zum Relax-Tag werden

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Wer mag schon Montage? Ein neues Job Konzept soll den ersten Tag der Woche zum Relax-Tag machen. Was für manche wie ein traumhafter Start in die Woche klingt, ist für andere gar nicht möglich.

Es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass wir an keinem anderen Tag der Woche so schlecht gelaunt sind wie am Montag. Bei vielen sorgt der erste Tag der Woche schon am Sonntag für schlechte Laune und führt zu „Sunday Scaries“ („Sonntagsangst“). So bezeichnet man das Phänomen, dass viele Menschen Sonntags schon negativ eingestellt sind, weil sie wissen, dass sie am nächsten Tag wieder arbeiten müssen. 

@itsmarisajo Replying to @alysialovesmakeup This shift would’ve saved me so much stress & overwhelm back in my corporate days ????‍???? #bareminimummonday #bareminimummondays #worklifewellbeing #burnoutrecovery #wfhtips ♬ Theme From A Summer Place - Percy Faith

 

Bare-Minimum Monday

Ein neues Arbeitsmodell soll damit jetzt Schluss machen: der „Bare Minimum Monday“. Ins Leben gerufen wurde der Trend von der Start-up-Gründerin und Influencerin Marisa Jo Mayes. Vor allem auf TikTok ist der neue Trend momentan in aller Munde. 

Das Prinzip ist ganz einfach: Montags lassen wir es langsam angehen und arbeiten nicht mehr als zwei bis drei Stunden. Den ganzen restlichen Tag ist Me-Time angesagt: entspannen, kreativ sein und nur die Dinge machen, die uns guttun. Das Ziel: die psychische Belastung zu reduzieren und für weniger Stress im Job-Alltag zu sorgen.

Montag als neuer Lieblingstag

Indem wir nämlich montags so wenig arbeiten wie möglich, steigern wir unsere Produktivität für die ganze Arbeitswoche und arbeiten an den restlichen vier Tagen viel konzentrierter. Das behaupten zumindest die Verfechter des neuen Job-Prinzips. Auch „Sunday Scaries“ und „Monday Blues“ sollen damit der Vergangenheit angehören. 

Klingt eigentlich ganz verlockend. Auch der Ansatz ist wissenschaftlich belegt, denn Stress im Arbeitsleben ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern beeinflusst auch Kollegen. Psychische Belastung ist zudem einer der Hauptgründe, warum sich Arbeitnehmer krankmelden. 

Funktioniert der „Bare Minimum Monday“ in der Praxis?

Ob sich der „Bare Minimum Monday“ einfach in den Arbeitsalltag übertragen lässt, ist fraglich. Schließlich kann sich nicht jede Jobbranche die Arbeitszeit frei einteilen, sondern nur Menschen in einer privilegierten Jobsituation. In vielen Unternehmen herrscht außerdem zur Zeit ein großer Fachkräftemangel, dass es dem vorhandenen Personal unmöglich wäre, gleich am ersten Tag der Woche wesentliche Stunden zu reduzieren. Krankenhaus- oder Pflegepersonal können sich beispielsweise auch nicht einfach den Montag zum Selfcare-Tag erklären. 

Doch selbst wenn der „Bare Minimum Monday“ in der Praxis einfach umsetzbar wäre, heißt das nicht unbedingt, dass der Stress im Alltag dadurch abnimmt. Für den Arbeitsalltag sollte man sich also eher überlegen, wie wir die Arbeitswelt so gestalten können, dass wir auf lange Sicht nicht an der derzeit beliebten "Hustle Culture" zerbrechen. Aber dafür braucht es Lösungen für alle Berufsgruppen. Ein paar Life-Hacks auf TikTok oder ein entspannter Montag sind zwar ein guter Ansatz, werden langfristig jedoch nicht reichen.

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