Karriere-Profis

Lernen von den Besten: Das sind die Powerfrauen des Jahres

29.12.2023

Ein neues Jahr steht vor der Türe – und damit auch einige neue Möglichkeiten, sich beruflich selbst zu verwirklichen. Wie Sie 2024 mit ihrer Karriere durchstarten, zeigen fünf herausragende Business-Ladies. Eines vorweg: Think big!

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Schon klar, man soll sich nicht vergleichen. Lebens- und Wertvorstellungen sind individuell, Lebenssituationen erst recht. Doch gerade wenn es um Karriere, um Durchsetzungsvermögen, Willensstärke und Zielstrebigkeit geht, kann es enorm bestärkend sein, sich ein Bespiel an erfolgreichen Persönlichkeiten zu nehmen. 

Lernen von den Besten

Im Buch „Frauen des Jahres“ geht um Inspiration und geballte Frauenpower. Christine Mortag illustriert in diesem Jahrbuch der herCAREER – der Karriere- und Networking-Plattform für Frauen – den beruflichen Werdegang, die Erfolge aber auch die Rückschläge von 24 herausragenden Frauen, Karrieretipps für Herz und Hirn inklusive. Für Sie haben wir einen Blick ins Buch geworfen – und fünf Frauenporträts herausgegriffen. Auf ein erfolgreiches 2024 voller Mut, Power, Freude und Zufriedenheit!

Stephanie Harrer

© Lisa Hantke

Augen auf bei der Partnerwahl

Die IT-Spezialistin und Mutter dreier Töchter, geht beruflich unkonventionelle Wege und zeigt damit, wie Arbeiten 2.0 funktionieren kann: Mit ihrem Tandempartner teilt sie sich in einer Doppelspitze den Führungsposten bei dem renommieren IT-Dienstleister MaibornWolff in München, mit ihrem Mann, der ebenfalls in der Firma tätig ist, paritätisch die Kindererziehung.

Wie genau es privat gelingt: Mit guter Organisation. Seit der Geburt von Töchterchen Nummer drei arbeiten Stephanie Harrer und ihr Mann in Teilzeit. Beide haben jeweils eine 80-Prozent-Stelle, jeder ist zwei halbe Tage für die Kinderbetreuung zuständig. Am fünften Tag übernimmt die Oma. „Wir haben von vornherein klar entschieden, dass wir uns gemeinsam um die Kindererziehung kümmern wollen. Wir waren auch beide in Elternzeit“, sagt sie. Darum ihr Tipp: „Augen auf bei der Partnerwahl, um böse Überraschungen hinterher auszuschließen.“
Wie‘s beruflich gelingt: dank flexiblem Job-Sharing. „Mein Teampartner unterstützt mich, springt ein, wenn es bei mir einmal unerwartet Ausfälle gibt“, so Harrer. Sie habe gelernt, wertzuschätzen, dass sie auch in Teilzeit einen wichtigen Beitrag leisten könne – und kein schlechtes Gewissen haben müsse.

Ihr Karriere-Tipp: Frauen wollen alles sein: perfekte Ehefrau und Mutter, perfekt den Haushalt führen und Karriere machen. Bisschen viel verlangt. Harrers Devise: Wenn die Wohnung nicht aufgeräumt ist, dann liegt halt mal alles rum. „Good enough reicht völlig.“ Die Kraft, die übrig bleibt, verwendet man lieber für sich selbst, anstatt fürs Aufräumen.

Barbara Schlyter

© Lisa Hantke

Kompetenz vor Alter

Mit gerade einmal 26 Jahren und nur einen Monat nach Beendigung ihres Studiums – Informationsmanagement und digitale Innovation – an der renommierten London School of Economics trat Barbara Schlyter ihre erste leitende Position bei der DWS Group, einem weltweit führenden Vermögenverwalter in Frankfurt am Main an. Ihr Herzensthema: Female Finance.
Wie man sich als Frau in jungem Alter Respekt verschafft? Durch Kompetenz und Fachwissen, für Schlyter die Schlüssel, um ernst genommen zu werden: „Wenn man fachlich überzeugen kann, spielt das Alter keine Rolle mehr.“

Ihr Karriere-Tipp: Als Führungskraft erkennen, dass Frauen tendenziell zurückhaltender agieren – Stichwort „Confidence Gap“ – und vielleicht etwas öfter einmal einen kleinen Schubser ins kalte Wasser brauchen.

Deborah Hüller

© Lisa Hantke

Groß denken

Im Eiltempo an die Spitze – mit Power und purer Lebensfreude: Innerhalb kürzester Zeit hat es Deborah Hüller von der Masterstudentin in die oberste Führungsebene von IBM Consulting (München) geschafft. Dort ist sie die einzige und auch die jüngste Frau. Kein Wunder: In ihrer Familie trugen vor allem Frauen die Verantwortung, weshalb ihr Female Empowerment ein echtes Herzensanliegen ist.

Ihr Karriere-Tipp: Weil Sie es sich wert sind! Wo Männern anerzogen wird, hoch zu pokern, neigen Frauen dazu, sich kleiner zu machen, als sie sind. Deborah Müller rät, groß zu denken, sich jeden Traum zu gestatten – und auf Bescheidenheit zu pfeifen.

Malika Mataev

© Lisa Hantke

Niemals aufgeben

Vor 18 Jahren floh Malika Mataeva mit ihrem Mann aus Tschetschenien nach Österreich, bekam drei Kinder, wollte aber unbedingt studieren. Aber was musste sie sich auf ihrem Weg alles anhören: Als Ausländerin und mit drei Kindern würde sie es nie schaffen, mit Kopftuch bekäme sie sowieso keinen Job, sie solle doch lieber irgendwo als Putzkraft arbeiten, anstatt von akademischen Ausbildungen zu träumen.
Doch Malika Mataeva zeigt es allen: von der Geflüchteten ohne Deutschkenntnisse wird sie nach ihrem Informatikstudium an der Uni Wien zur Cyber-Sicherheitsexpertin bei der WKO Inhouse der Wirtschaftskammern Österreichs. „Das Studium war für mich viel mehr als nur der Start einer Ausbildung. Es war ein Schritt in ein anderes Leben.“ Ihre Botschaft: Ein Studium ist keine Selbstverständlichkeit.

Ihr Karriere-Tipp: Nicht jammern, nicht nur die äußeren Umstände dafür verantwortlich machen, wenn es mit der Karriere nicht klappt und die eigenen Träume niemals aufgeben.

Anne Bicking

© Lisa Hantke

Flexibilität für Mütter

Führung und Familie – Anne Bicking, CFO bei der E.ON Inhouse Consulting und Mutter zweier Kleinkinder, zeigt, wie‘s klappen kann. Denn: „Ich wäre keine gute Mutter, wenn ich nur zu Hause bleiben würde“, ist sie überzeugt.
Ihr Erfolgsrezept: ständige Terminabgleiche mit dem Ehemann, Unterstützung, ein verständnisvoller Arbeitgeber und – last, but not least – eine gehörige Portion Gelassenheit und weniger schlechtes Gewissen. Zusätzlich achtet Bicking auf eine gesunde Work-Life-Balance: Steht zum Beispiel morgens früher auf, als sie müsste, um noch etwas Zeit für sich selbst zu haben.

Ihr Karriere-Tipp: klare Ansagen und offene Kommunikation mit Familie und Arbeitgeber, Konsequenz und das Wissen darüber, was man möchte. Ebenso wichtig: dass Frauen einander den Rücken stärken.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel