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Immer mehr Frauen wagen den Schritt in die Selbständigkeit und gründen aus verschiedensten Motiven ihr eigenes Unternehmen. Somit stieg der Anteil an Unternehmensgründerinnen in den letzten Jahren stark an. Die Art und Weise des Firmenaufbaus unterscheidet sich teilweise wesentlich vom männlichen Vorgehen.

Eine Studie der WKO zeigt, dass der Anteil an Unternehmensgründerinnen gemessen an allen Neugründungen von 25,9 % im Jahr 1994 auf 55,1 % im Jahr 2011 gestiegen ist. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg von 29,2 %. Somit haben 2011 nicht weniger als 16.728 Frauen in Österreich ein Unternehmen gegründet.

Des Weiteren können einige Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Unternehmensgründern bemerkt werden. Eine deutsche Studie der KfW Bankengruppe fasst diese zusammen.

So starten rund zwei Drittel aller Gründerinnen im Nebenerwerb, was der generell geringeren Risikoneigung von Frauen entspricht. Sie bevorzugen es, die Geschäftsidee vorerst zu testen und im Erfolgsfall auf Vollerwerb auszuweiten. Außerdem nehmen Frauen im Zuge der Unternehmensgründung seltener Bankkredite für Erstinvestitionen in Anspruch.

Laut der Studie machen sich Frauen tendenziell häufiger in Branchen wie Bildung, Gesundheitswesen oder dem Unterhaltungssektor selbstständig, wo der Mittel- als auch der Zeiteinsatz geringer sind. Außerdem sind die weiblichen Start-ups  von der Größenordnung her meist kleiner als jener ihrer männlichen Kollegen. Zum einen starten drei Viertel aller Frauen ihr Business ohne Mitarbeiter , zum anderen ist das Investitionsvolumen tendenziell geringer, was wiederum zur Unternehmensgröße passt.

Kein Unterschied kann beim Unternehmenserfolg erkannt werden. Dieser wird bei Gründungsprojekten häufig daran gemessen wird, wie lange sie am Markt bleiben.

Frauen sehen in der Selbständigkeit die Chance, sich einen maßgeschneiderten Arbeitsplatz zu schaffen, um Beruf, Kinder, Hobbies und Partner bestmöglich zu managen. Außerdem spielen Karrierechancen, die sie im Angestelltenverhältnis oft nicht sehen, eine wichtige Rolle.

Ein Großteil der Frauen wählt im Jugendalter noch immer „klassisch weibliche Berufe“, was sie später bei der Unternehmensgründung einschränkt. Somit werden kaum Start-ups in den Bereichen Produktion oder Technologie von Frauen gegründet .

Nachdem Frauen sicherheitsbewusster sowie vorsichtiger sind, lassen sie sich bei der Unternehmensgründung gerne beraten, um von Fehlern und Erfahrungen anderer zu profitieren. Im Gegensatz dazu teilen sie aber auch gerne Informationen mit Gleichgesinnten.

Für viele Frauen stellt der Weg in die Selbständigkeit eine besondere Herausforderung, aber auch groβe Chance dar, da sie lernen, auch mal hart durchzugreifen bzw. sich gegen Ihre männlichen Kollegen zu beweisen. Ihre Stärken liegen darin, dass sie Krisen rechtzeitig erkennen, sowie Probleme annehmen und auch offen darüber kommunizieren. Frauen bewahren meist den Weitblick und nehmen in Krisensituationen Unterstützung von Beratern und Banken offen an.

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