Karrierefrauen

Starke Frauen erklimmen die Karriereleiter

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Frauen an der Spitze eines Unternehmens sind keine Seltenheit mehr. Dies sind meist Frauen mit viel Selbstbewusstsein und einer soliden Ausbildung. Eine steile Karriere ist immer ein steiniger Weg und verlangt von einem eine Vielzahl von Fähigkeiten ab. Neben der Kunst des Schweigens zum richtigen Zeitpunkt sollte man auch mit den Machtspielchen der Mitarbeiter umgehen können.

So sagte einst der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann, dass er sich einen größeren Frauenanteil im Vorstand wünsche. Im selben Atemzug bemerkte er jedoch, er wünsche sich dies, weil dadurch mehr „Farbe und Schönheit“ in diese Gremien gebracht werden könne. Topmanagerinnen können bei solchen Aussagen meist nur die Augen verdrehen und sich ihren Teil denken. So sind sich viele dieser Frauen bewusst, dass sie häufig nur als Schmuckstück des Unternehmens angesehen werden und bei der Entscheidungsfindung ihren männlichen Kollegen maximal helfend bei Seite stehen.

Viele Unternehmen fördern heutzutage die Trägerinnen des doppelten X-Chromosoms. Dies scheint im Moment sehr modern zu sein. So wird auf junge Nachwuchsmanagerinnen gesetzt um den Fachkräftemangel auszugleichen und weitere Ressourcen auszuschöpfen. Was diese jungen aufstrebenden Talente erwartet, wissen die Pionierinnen, welche heute um die 50 Jahre alt sind und auf eine tolle Karriere zurückblicken können. Die Soziologin Christiane Funken hat mit 30 Topmanagerinnen ausführlich über deren Werdegang, Erfahrungen und Pläne für die Zukunft gesprochen.

Bei den Gesprächen zeigte sich ganz klar, dass viele dieser Frauen einen hohen Preis für ihre Karriere zahlen mussten. So hat ein Großteil der Managerinnen keine Kinder und lebt in einer offenen Beziehung. Meist haben auch ihre Partner an der eigenen Karriere gearbeitet, was getrennte Wohnsitze und wenig Zeit für Zweisamkeit mit sich bringt. So lautet das Fazit der Frauen häufig, dass das Erreichte oft in keinem  Zusammenhang mit dem erbrachten Opfer steht. Dieses Statement wird auch noch davon untermauert, dass viele der Damen sehr verantwortungsvolle Positionen innehaben, aber nicht ganz an der Spitze des Unternehmens angekommen sind oder jemals ankommen werden, da diese fest in der Hand der Männer ist.

Ein Drittel der Befragten wird sich in Zukunft von ihrem Job zurückziehen und ihr Glück in anderen Bereichen suchen. So wollen sich einige für NPO (Non Profit Organization) oder die Dritte Welt engagieren. Die Studie zeigte aber auch, dass einige Frauen weiterkämpfen wollen und ihren Wunsch nach Anerkennung nicht so einfach aufgeben werden.

Es stellt sich jedoch die Frage, warum bei Frauen eine Karriere immer mit privaten Einbußen verbunden sein sollte? Die Rolle der Frau ist mit vielen Glaubenssätzen belegt, so stellen sich Frauen häufig selbst vor die Entscheidung Karriere oder Familie und dabei spukt ihnen immer wieder durch den Kopf, dass eine arbeitende Mutter niemals eine gute Mutter sein kann. Sie glauben zu wissen, dass sich diese beiden Faktoren nicht miteinander vereinbaren lassen.

Ein möglicher Ansatz diese beiden Lebensbereiche miteinander zu vereinbaren ist das Modell der Führungskraft auf Teilzeit. Dies ist noch nicht sehr weit verbreitet und gilt auch oftmals als nicht realisierbar. So wird in Österreich eine Führungsposition immer mit einem einem Arbeitstag jenseits der acht Stunden verbunden, was sich natürlich sehr schwer mit einer Familie vereinbaren lässt. Neben diesem Teilzeitmodell wäre auch noch eine bessere Versorgung der Kinder in Kindergarten oder Nachmittagsbetreuung für berufstätige Frauen mit Karrierewunsch hilfreich. Nicht jeder kann auf ein Netzwerk von Verwandten und Bekannten zurückgreifen, welche sich um die Kinder kümmern und viele Frauen wollen die Erziehung der Kinder auch nicht Dritten überlassen.

Es ist klar, dass Frauen, die gerne Karriere machen wollten, ein dickes Fell und viel Zeitmanagementgeschick mitbringen sollten um die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen zu können. Wie auch immer: Jeder muss für sich selbst abwägen, was einem am wichtigsten ist und sich bei der Jobsuche durch nichts und niemanden einschränken lassen.


Bildrechte: Benjamin Thorn_pixelio.de

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