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Vor Kurzem flüstere mir meine Arbeitskollegin ins Ohr:„Siehst du die? Ich kenne sie zwar nicht, aber die schaut mich immer so arrogant an und grüßen kann sie auch nicht! Ich weiß nicht, die ist mir einfach unsympathisch!“. Diese Situation kennt doch jede Frau. Antipathie ohne jemals miteinander gesprochen zu haben – wie entsteht dieses Gefühl? 

Das Gefühl der Antipathie ist ein sehr persönliches und kann sich bereits beim ersten Blickkontakt entwickeln. Zurückzuführen ist dies auf die Wohlfühl-Substanz Dopamin, die entweder ausgeschüttet wird oder nicht. Beispielsweise, wenn sich Verliebte in die Augen blicken, ist Dopamin im Spiel. Wird der Blickkontakt beendet, sinkt auch der Dopamingehalt im Blut wieder.

Antipathie, also eine spontane Abneigung, entsteht deshalb weil man jemanden nicht leider kann oder einfach nicht mag. Eine starke Ausprägung der Antipathie ist der Hass. Soweit kommt es aber nur in den seltensten Fällen und auch nicht ohne wirklichen Grund. So schreibt beispielsweise Friedrich Kirchner in seinem „Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe“,dass Erziehung und Ausbildung dem Menschen helfen anthipathischeGefühle zu beherrschen und auch zu lenken.

Nun aber zurück zu meiner Arbeitskollegin. In dem vorher erläuterten Fall verweist die Psychologie darauf, dass es sich ganz einfach um ein Vorurteil handelt und keineswegs um eine Wahrheit. Es ist einzig und allein das subjektive Empfinden einer Person. So assoziiert man einfach alles was man an einer betreffenden Person nicht mag auf ein und dasselbe Ziel. Da sie diese nicht kennt, fällt ihr dies auch viel leichter, denn nicht umsonst ist der größte Feind der Antipathie der Aufbau einer Beziehung. Durch Kommunikation werden in den meisten Fällen antipathische Gefühle abgebaut und Sympathie zu seinem Gegenüber aufgebaut.

„Ich wüsste nicht, wie ich mit ihr ein Gespräch beginnnen sollte!“, antwortete meine Kollegin auf meinen Vorschlag, dass sie mit der Dame einmal ins Gespräch kommen sollte. Solange die beiden nicht miteinander in einem Team arbeiten müssen, kann man es auch einfach so belassen. Denn ein bisschen Klatsch und Tratsch hat mit Sicherheit keine negative Auswirkung auf den Arbeitsalltag. Viel mehr erheitert es die Stimmung als dass es von de Beteiligten wirklich ernst genommen wird.

Allen Klatschtanten sei außerdem gesagt, dass Evolutionsbiologen mittlerweile bestätigen was vielen von ihnen seit Längerem behaupten: Klatsch und Tratsch stärkt soziale Beziehungen. Es stärkt also die Bindung zwischen Menschen, hilft Vertrauen aufzubauen und Stress abzubauen.

Trotzdem ist Klatsch und Tratsch immer mit Vorsicht zu genießen. Achten Sie darauf, dass niemand darunter leidet, sich ausgegrenzt oder sogar gemobbt fühlt.

In diesem Sinne wünscht Ihnen das careesma.at-Team einen heiteren Büroalltag.

Bildrechte: Benjamin Thorn/pixelio.de

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