Kristin Pelzl-Scheruga

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Pünktlich zum Herbstnebel kommen auch die Viren

Es gibt in unserer Kernfamilie ­eine gute und eine schlechte ­Jahreszeit: Die schlechte dauert von Oktober bis Anfang April und hat soeben begonnen. Schlecht deshalb, weil in diesen sechs Monaten keine zehn Tage vergehen, an denen nicht ­irgendwer von uns zumindest hustet oder schnupft – von schlimmeren Zuständen will ich gar nicht erst reden. Selbstverständlich hat uns die erste Infektwelle bereits kalt erwischt: Erst war der Beste marod (er kämpft lehrerbedingt an der Virenfront an vorderster Reihe); zurzeit hat die Fünfjährige keine Stimme (das hat nicht NUR Nachteile) und ich spür’ auch schon so ein ungutes Kratzen in der Kragengegend.
Unser Viren-Debakel führt uns alljährlich in die soziale Isolation: Wer will seine rare Zeit schon mit dahinsiechenden Halblustigen verbringen? Und statt Drachen steigen lassen, Sturm trinken oder Maroni essen (nehme mal an, das ist das, was Gesunde im Herbst so machen), geben wir uns interne Inhalier-Sessions, gurgeln literweise Salbeitee und stopfen zerstampfte Zwiebeln in alte Socken, die wir neben unsere Betten hängen (hält die Nase in der Nacht frei, wirklich!). Eine Auswahl besonders bewährter Hausmittel bei Erkältungen finden Sie ab Seite 56. Ich mach’ mir jetzt gleich einmal ein ansteigendes Fußbad. Denn die Hoffnung auf einen doch noch ­guten Herbst, die stirbt zuletzt.

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