Schimmelfalle Bad: Richtiges Lüften hilft oft

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Schimmelpilz-Befall im Bad trifft viele Haushalte. Denn Duschen und Baden bringt viel Feuchtigkeit in die Luft, die durch verschlossene Fenster oder gar fensterlose Bäder nur schlecht abzieht. "Typische Stellen, an denen sich gerne Schimmel ansiedelt, sind die Silikonfugen an der Dusche und Zementfugen zwischen den Fliesen", sagt Stefan Brenner vom Mieterschutzbund in Berlin.

Bei Baumängeln wie einer fehlenden Dämmung wachse der Pilz auch gern an der Fensterlaibung und an Außenwänden. Schimmelpilz vorzubeugen ist einfacher als ihn später zu entfernen. "Deshalb sollte das Bad unbedingt regelmäßig nach dem Duschen und Baden gelüftet werden - bei voll geöffnetem Fenster und nicht nur gekippt", erklärt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn Schimmelpilze können nur auf Materialien mit erhöhter Feuchtigkeit wachsen. Wird nicht gelüftet, durchfeuchten die Wände auf Dauer: Durch Kondensation schlägt sich dann das in der Luft gespeicherte Wasser an den kalten Innenwänden nieder. Das ist dann ein idealer Nährboden für Pilzwachstum, warnt der Experte.

"Durch viel Feuchtigkeit kann sich in Bädern auch an gestrichenen Wänden schnell Schimmel bilden", warnt auch Ludger Küper vom Paint Quality Institute in Frankfurt. Diese Schimmelbildung lasse sich in Bädern durch sogenannte Feuchtraumfarben herauszögern. Denn diese Spezialfarben enthalten Zusätze, die die Farbe resistent gegen Schimmel machen.

"Feuchtraumfarbe kann in kleinen gefährdeten Räumen nützlich sein", sagt Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut München. Vom großflächigen Einsatz in der Wohnung rät er allerdings ab. Denn bei dauerhafter Durchfeuchtung seien Feuchtraumfarben und auch pilzhemmend wirkende Silikonfugen für die Ränder der Dusche oder der Badewanne kein Allheilmittel.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen sind folgende: "Nach dem Duschen und Baden sollten nasse Wände und Abtrennungen trocken gerieben oder mit einem Abzieher abgewischt werden", rät Petersen. Verzichtet werden sollte auch auf das Trocknen frisch gewaschener Wäsche im Bad. Nasse Handtücher können noch viel Wasser enthalten. Deshalb trocknet man sie nach Angaben des Umweltbundesamtes in Dessau am besten auf einem Heizkörper und lässt die Fenster solange offen, bis die Handtücher sich einigermaßen trocken anfühlen. Die Heizung im Bad sollte im Winter nicht abgeschaltet werden.

In fensterlosen Bädern wird die Feuchtigkeit mit Hilfe von Ventilatoren verdunstet. "Aber die in den Lüftungsschächten installierten Ventilatoren sind oft mit dem Lichtschalter des Badezimmers gekoppelt und gehen mit dem Licht im Bad aus", warnt Petersen. Die Dauer des Aufenthalts reiche aber etwa nach der Dusche oft nicht aus, um die Feuchtigkeit abzutransportieren. Deshalb sollte der Ventilator länger laufen, bis die Feuchtigkeit abgezogen ist.

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