Herd und Spüle mit wenig Aufwand reinigen

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Die Milch kocht über, der Braten im Ofen tropft und die Spüle hat Rost angesetzt. Um solchen hartnäckigen Schmutz zu beseitigen, wird meist mit aggressiven Reinigungsmitteln geschrubbt. Doch wer Oberflächen und Arme schonen will, kann sich auch anders behelfen.

"Übergelaufene Milch auf der Herdplatte sofort mit etwas Spülmittel und einem feuchten Lappen wegwischen. Das ist effizienter als jedes nachträglich angewandte Reinigungsmittel", sagt Elke Wieczorek vom Netzwerk Haushalt in Berlin. Wer schnell handelt, anstatt Flüssigkeiten einbrennen und trocknen zu lassen, erleichtert sich die Putzarbeit erheblich.

Stahlwolle ist tabu

Ist doch einmal etwas eingebrannt, darf die schmutzige Herdplatte zur Reinigung niemals mit harten Gegenständen bearbeitet werden. "Stahlwolle und Topfkratzer fügen vor allem Ceranoberflächen irreparable Schäden zu. Ein Glasschaber ist die bessere Wahl, um Eingebranntes zu bekämpfen", rät Wieczorek. Die Reste werden anschließend mit einem Lappen weggewischt.

Bei getrockneten Resten im Backofen empfiehlt sie eine feuerfeste Schüssel mit Wasser in den noch warmen Ofen zu stellen. "Der Wasserdampf weicht den Schmutz so auf, dass er sich mit Spülmittel und einem feuchten Schwamm leicht entfernen lässt." Halten sich die Flecken im Backofen oder am Herd allerdings hartnäckig, führt kein Weg mehr an Reinigungsmitteln vorbei.

Chemische Keule

"Bevor aber eine solche Chemiekeule angewendet wird, sollte immer erst die Anleitung gelesen werden", rät Wieczorek. So dürfe beispielsweise bei Backofenreinigern der Ofen nie zu heiß sein. "Es kann sich sonst Dampf entwickeln, der beim Einatmen die Gesundheit schädigt" warnt sie. "Aber je seltener aggressive Mittel benutzt werden müssen, desto besser" ergänzt Gitta Geue von der Bayerischen Verbraucherzentrale in München. Mittel, auf denen ausdrücklich Warnhinweise angebracht sind, schädigten die Umwelt besonders.

Werden solche Produkte dennoch benutzt, sollten sie möglichst sparsam verwendet werden. "Ein häufiger Fehler ist es, zu viel Reiniger aufzutragen", sagt Geue. "Außerdem sollte das Mittel nie direkt auf den Putzlappen gegeben, sondern immer zuerst mit Wasser verdünnt werden."

Pflegemittel

Eine gräuliche Verfärbung von Edelstahlherdplatten ist übrigens kein Schmutz. "Die Verfärbung ist ein Zeichen dafür, dass die Schutzschicht der Kochplatten abgenutzt ist. Mit einem Pflegemittel für Edelstahl kann der Schutzfilm wieder aufgefrischt werden", erklärt Wieczorek.

Ein schlechter Tipp sei dagegen, den Herd in so einem Fall mit Öl oder Vaseline einzuschmieren, wie es in manchen Ratgebern empfohlen werde. "Das Fett verbrennt, wenn der Herd das nächste Mal benutzt wird, und der schützende Effekt ist gleich Null", erklärt sie. Auch von anderen Haushaltsmitteln wie Backpulver und Zitronensaft zur Reinigung der Küche, hält Wieczorek nichts.

Kein Essig gegen Kalk

"Ich rate auch davon ab, Essig bei Kalkflecken an der Spüle zu benutzen", sagt die Haushaltsexpertin. Denn Essig sei eine aggressive Säure und könne deswegen die Armaturen und Dichtungen des Wasserhahns angreifen. "Meine Empfehlung ist ein milder Kalkreiniger auf Zitronensäurebasis."

"Am besten lässt man es aber gar nicht so weit kommen, dass sich Kalk ablagern kann", empfiehlt Frank Hüther von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) in Mannheim. "Einfach die Spüle und die umgebende Fläche immer mit einem Geschirrhandtuch trockenreiben, so hat auch Rost keine Chance", rät er. Bei hartnäckigen Rostflecken an der Spüle empfiehlt er, das Becken mit Wasser zu füllen, einen Spülmaschinentab hineinzugeben und das Ganze über Nacht einweichen zu lassen.

Pflegeleichte Spülen aus Keramik und Edelstahl

Wer schon beim Kauf der Kücheneinrichtung an Pflege- und Reinigungsaufwand denkt, kann sich eine Menge Arbeit sparen. "Spülen und Arbeitsflächen aus Edelstahl oder Keramik sind Materialien, bei denen Kalk, Rost und sonstige Flecken im Gegensatz zu Kunststoff kaum Chancen haben", sagt Frank Hüther von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK). Auch Spülen, die aus einem Mix von Granitstein und Acryl bestehen, seien pflegeleicht.

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