WHO-Bericht: Jedes fünfte Baby ohne Impfschutz

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Mehr Kinder als jemals zuvor werden heute geimpft, in Jahr 2008 waren es 106 Millionen. Das geht aus dem in Washington veröffentlichten Welt-Impfbericht von UNICEF, WHO und der Weltbank hervor. Gleichzeitig sind jedoch weiterhin Millionen Leben von Buben und Mädchen durch vermeidbare Krankheiten gefährdet: Jedes fünfte Kind (insgesamt 24 Millionen) erhält nicht jene Vakzine, die es für Überleben und gesundes Aufwachsen braucht, heißt es in dem Report unter dem Titel "The State of the World's Vaccines and Immunization".

Vakzine gegen Tuberkulose, Masern, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Haemophilus Influenzae (Hib) verhindern jedes Jahr 2,5 Millionen Todesfälle. Allein die Opfer durch Masern konnten von etwa 750.000 im Jahr 2000 auf 197.000 im Jahr 2007 reduziert werden.

Mindestens eine Milliarde Dollar (668 Mio. Euro) wäre zusätzlich jährlich notwendig, um sicherzustellen, dass alle Kinder in den 72 ärmsten Ländern der Welt die existierenden und neuen Impfstoffe erhalten. Der Report ruft Geberländer auf, die Finanzierungslücke zu schließen. Eine Erhöhung der weltweiten durchschnittlichen Impfrate bis zum Jahr 2015 auf 90 Prozent würde 2,5 Millionen Kinderleben pro Jahr retteten.

Momentan sind etwa 120 Impfstoffe erhältlich, während der vergangenen Jahre wurden wichtige Vakzine gegen Meningokokken, Rotaviren, Pneumokokken und Humane Papillomaviren (HPV) entwickelt. Zusätzlich befinden sich etwa 80 neue Produkte in den letzten Stadien klinischer Tests. UNICEF ist weltweit der größte Einkäufer von Impfstoffen. Im Jahr 2008 erreichten Vakzine der Organisation im Wert von 633 Millionen Dollar 56 Prozent aller Kinder dieser Welt. UNICEF will alle Buben und Mädchen vor den sechs gefährlichsten Infektionskrankheiten schützen: Polio, Diphtherie, Keuchhusten, Masern, Tetanus und Tuberkulose.

Service: Im UNICEF Shop For Life kann man konkrete Hilfsgüter auswählen und spenden: http://www.unicef.at

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