Studien zum angeblichem Krebsrisiko durch Insulin

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Nach Hinweisen auf ein möglicherweise höheres Krebsrisiko für Diabetiker, die das künstliche Insulin-Analogon Lantus nehmen, hat der Hersteller Sanofi-Aventis ein neues Forschungsprogramm angekündigt. In mehreren Studien sollen die möglichen Folgen von Insulin-Therapien erforscht werden, teilte der Pharmakonzern in Paris mit.

Geplant sei eine umfassende Auswertung von Informationen aus Krebsregistern und anderen Datenbanken. Außerdem werde es unter anderem eine spezielle Studie zum Brustkrebs-Risiko und weitere vorklinische Studien zum Lantus-Wirkstoff Glargin geben.

Die Europäische Gesellschaft für die Erforschung von Diabetes (EASD) hatte im Juni neue Untersuchungen dringend empfohlen. Zuvor hatten zwei von vier Studien im Fachjournal "Diabetologia" nahegelegt, dass mit dem Insulin Lantus behandelte Diabetiker besonders bei hohen Dosierungen etwas häufiger an Krebs erkrankten als diejenigen, die Humaninsulin bekamen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA bewertete die Studien hingegen als nicht beweiskräftig. Die vorhandenen Untersuchungen seien kein Grund zur Sorge.

Auch Sanofi-Aventis betonte am Dienstag erneut, dass die bisherigen Beobachtungen bei Millionen von Patienten keine Hinweise auf eine erhöhtes Krebsrisiko durch Lantus lieferten. Klinische Studien mit 70.000 Patienten hätten die Sicherheit des Mittels ebenfalls belegt.

Am Mittwoch, beginnt in Wien der Europäische Diabetes-Kongress (bis 2. Oktober), bei dem die Krebsproblematik von Diabetikern wohl für einige Debatten sorgen wird.

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