Sterbehilfe: NGOs zuversichtlich bei Verbot

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Die Caritas und der Dachverband Hospiz haben sich zuversichtlich gezeigt, dass das von ihnen geforderte Verbot der Sterbehilfe seinen Weg in die Verfassung finden wird. Man habe von allen Parteien durchwegs positive Reaktionen auf eine derartige schriftliche Forderung erhalten, sagte die Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz, Waltraud Klasnic (V), in einer Pressekonferenz.

Caritas-Direktor Michael Landau will dennoch nicht, dass das Thema zu "politischem Geplänkel" führe. "Ich bitte, das aus dem tagespolitischen Streit herauszuhalten."

Die beiden Organisationen haben bereits im Februar einen Brief an sämtliche politische Parteien geschickt, der die Forderung nach einem Euthanasieverbot sowie den Ausbau der Hospizarbeit in Österreich beinhaltet. "Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu sterben", so Klasnic. Das schließe den Anspruch auf Sterbebegleitung und bestmögliche Schmerzbehandlung mit ein. Aus Sicht der Caritas und des Dachverbands Hospiz Österreich muss die öffentliche Hand hier ihre Verantwortung wahrnehmen und zusätzlich für den raschen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung sowie für eine gesicherte Finanzierung in diesen Bereichen sorgen. Etwa 55 bis 60 Millionen Euro im Jahr benötige die Hospiz in Österreich derzeit, für eine flächendeckende Versorgung brauche es mindestens eine Verdoppelung, so Klasnic.

"Wenn etwas sicher ist in unserem eigenen Leben, dann ist es unser eigener Tod", mahnte Landau die Wichtigkeit dieses Themas ein. "Zu einer Kultur des Lebens gehört auch eine Kultur des Sterbens, eine Kultur des Umgangs mit den Sterbenden." Hospiz sei in Österreich zwar eine Erfolgsgeschichte, trotzdem fehlte eine ausdrückliche Erwähnung in der Verfassung, obwohl es breiten politischen Konsens gebe.

Zu ihrem heutigen Treffen mit Kardinal Christoph Schönborn als Opferbeauftragte für kirchliche Missbrauchsfälle wollte Klasnic nichts Ausführliches sagen. Bei der Zusammenkunft gegen Mittag im Erzbischöflichen Palais in Wien wird über die Bildung einer Kommission beraten werden. Danach wird Klasnic den Medien Rede und Antwort stehen.

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