Sterbebegleitung in der Steiermark stark nachgefragt

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Mit über 700 ehrenamtlichen Mitarbeitern ist der Hospiz Verein Steiermark die personell bestausgestattete Landesorganisation der Sterbebegleitung anbietenden Organisationen. 2008 standen die Hospiz-Mitarbeiter insgesamt 2.366 Menschen in ihrer letzten Lebensphase bei. Nach Obmann Karl Harnoncourt würde man noch viel mehr benötigen, denn alle Menschen sollten betreutes Sterben in Anspruch nehmen können: "Um gut zu sterben, bedarf es umfassender Vorbereitung."

Bei einer Pressekonferenz am Freitag wurde der Vorstandsvorsitzende der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG, Gerhard Fabisch, zum ersten Ehrenbotschafter des Vereins ernannt. Seine Aufgabe ist es, wie er sagte, die Steirerinnen und Steirer "aktiv" über die Möglichkeiten der Sterbebetreuung zu informieren.

"In keinem anderen österreichischen Bundesland sind so viele Menschen bereit, sich ehrenamtlich bei der Hospizbewegung zu engagieren", betonte Landeshauptmann Franz Voves (S). 28 Teams haben im Vorjahr insgesamt 87.500 Stunden aufgewandt, um Menschen in den Tod zu begleiten und Hilfe für die Angehörigen zu leisten - 20 Mal mehr als vor zehn Jahren. Um alle Menschen ideal betreuen zu können, würden allerdings rund dreimal so viele Mitarbeiter benötigt. Wie Voves sagte, sei trotz dieser Entwicklung das Thema Sterben in einer Gesellschaft, die sich auf Werte wie Erfolg, Gesundheit und Jugendlichkeit konzentriere, nach wie vor tabu.

Ein Ziel des Hospiz-Vereins ist neben der Gewinnung neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter vor allem der Ausbau der Palliativbetreuung, also der medizinischen Betreuung unheilbar kranker Menschen. "Der Tod holt alle, aber gut zu sterben kann gelernt werden. Man sollte sich im Leben darauf vorbereiten", erklärte Obmann Harnoncourt. "Damit kann man sein eigenes Schicksal im Voraus planen."

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