SGKK gab 2009 rund 625 Millionen Euro aus

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Die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) hat im Jahr 2009 für die 438.000 Versicherten rund 625 Millionen Euro ausgegeben. Das seien um fast drei Prozent mehr als 2008 gewesen, stellte SGKK-Obmann Siegfried Schluckner bei einem Pressegespräch fest.

Die Wirtschaftskrise mache sich auch bei den Krankenkassen voll bemerkbar. Das Bilanzergebnis der SGKK sei daher mit minus 8,3 Mio. Euro ein Negatives. Das EGT betrage minus 1,4 Mio. Euro. Für 2010 erhofft sich der SGKK-Obmann wieder ein ausgeglichenes Budget - heißt ein Nulldefizit.

Erstmals seit 30 Jahren Jahren ging die Zahl der erwerbstätig Versicherten zurück - um 4,3 Prozent bei den Arbeitern und 0,13 Prozent bei den Angestellten - in Summe um 2,03 Prozent. Größer geworden sind die Gruppen der Arbeitslosen - um 22 Prozent - und der Pensionisten. Die Einnahmen der SGKK aus Beiträgen stiegen aus diesen Gründen deutlich geringer als in den Vorjahren - nämlich um nur 2,4 Prozent. "Die Dramatik der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird deutlich, wenn man den Bereich Arbeiter betrachtet - hier gingen die Beitragseinnahmen um 3,2 Prozent zurück", erklärte Schluckner.

Die "kranken Krankenkassen" hätten Zuschüsse vom Bund erhalten, sodass sie eine positive Seite aufweisen würden, die "gesunden Kassen" wie Oberösterreich und Salzburg seien deshalb auf die negative Seite gefallen, meinte Schluckner. Wenn die SGKK, die neben Oberösterreich noch immer zu gesündesten gehört, nicht in den Ausgleichsfonds einzahlen müsste, dann könnte man positiv bilanzieren.

Pro Tag würden ca. 1,7 Mio. Euro für die Gesundheit in Salzburg ausgegeben. Der größte Brocken entfalle auf die Krankenanstalten mit 180 Mio. Euro oder 30 Prozent, gefolgt von der ärztlichen Hilfe und gleichgestellten Leistungen mit 164 Mio. Euro oder 26,3 Prozent, 119 Mio. oder 19 Prozent entfallen auf Medikamente. Die Medikamentenkosten sind aufgrund der Mehrwertsteuerhalbierung um 5,4 Prozent zurückgegangen. "Die Nettokosten der Medikamente ohne Steuer sind aber dennoch um über vier Prozent gestiegen", erläuterte Schluckner.

Krankengeldaufwendungen stiegen um zwölf Prozent

Ein besonderer Anstieg, der wiederum in Zusammenhang mit der Wirtschaftslage stehen dürfte, sei beim Krankengeld zu verzeichnen. Das Krankengeld wird bei Langzeitkrankenständen als Lohnersatz bezahlt - bei Arbeitslosen allerdings bereits ab dem vierten Tag der Krankheit als Ersatz für das Arbeitslosengeld. Die Krankengeldaufwendungen stiegen 2009 um zwölf Prozent auf 27 Mio. Euro.

Auch für das Jahr 2010 sind kaum Einnahmensteigerungen zu erwarten. "Unsere Hauptaufgabe wird es sein, bei den Ausgaben möglichst kostenbewusst zu agieren - auch im Interesse unserer Versicherten" kündigte der SGKK-Obmann an. "Kostenbewusst heißt aber keinesfalls, dass wir bei den Leistungen für Kranke sparen wollen. Wir wollen aber Effizienzpotenziale ausschöpfen, wie wir es bereits mit unserer Medikamentenvereinbarung vorgezeigt haben."

Seitens der Politik erwartet sich Schluckner, dass mehr Geld in das Gesundheitssystem investiert werde. "Gesundheit kostet etwas." Kein Verständnis hat der SGKK-Obmann dafür, dass für die Banken, die die Krise ja verursacht hätte, Milliarden ausgegeben würden, "wenn bei uns aber Millionen fehlen, geht gleich ein Aufschrei durch das Land".

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