Schweinegrippe - WHO weist Vorwürfe zurück

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie stecke mit der Pharmaindustrie unter einer Decke und habe deshalb die Gefahren der Schweinegrippe dramatisiert. Angesichts der bisher moderat verlaufenen Pandemie seien die Kritiken zwar nachvollziehbar, teilte die WHO mit, der Vorwurf, man habe sich von Experten beraten lassen, die der Pharmabranche nahestehen, sei aber abwegig. Man habe die nötigen Maßnahmen getroffen, um Interessenskonflikte zu verhindern.

Im übrigen habe die WHO immer klar gesagt, dass die Auswirkungen des A(H1N1)-Virus für die meisten Betroffenen nicht schlimm seien und dass die allermeisten Infizierten nicht einmal medizinische Behandlung bräuchten. Außerdem habe man auch keine Reisebeschränkungen empfohlen.

So oder so hoffe die WHO, dass die Pandemie weiterhin verhältnismäßig harmlos verlaufe. Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei das Risiko, dass sich das Problem noch verschärfe.

Österreichs Gesundheitsminister Alois Stöger (S) hatte am Dienstag die Pandemie-Warnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der neuen Grippe A(H1N1) in Brüssel in Frage gestellt. Er habe beim Treffen der EU-Gesundheitsminister die Anfrage eingebracht, ob die Regel der WHO richtig gewesen sei, bei derartig leichten Verläufen der Krankheit eine Pandemie auszurufen, hatte der Minister im Gespräch mit der APA erklärt. Österreich ist - wie praktisch alle Länder der Welt - Mitglied der WHO. Die Expertengremien der Organisation sind international besetzt.

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