Sanofi will Marktführer für Tiermedizin schaffen

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Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis will einen neuen Branchenprimus für Tiermedizin zusammenschmieden. Der Konzern werde voraussichtlich von seiner Option Gebrauch machen, die Hälfte der Tiermedizinsparte Merial von Merck übernehmen und wolle das Geschäft dann mit der entsprechenden Sparte Intervet von Schering-Plough zusammenführen, sagte Sanofi-Chef Chris Viehbacher. "Wenn es dafür Gelegenheit gibt, dann ist es sinnvoll, einen Weltmarktführer für Tiermedizin zu schaffen", sagte er. Die Branche erzielt weltweit einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar.

Sanofi hat mit Merck bereits einen Preis von vier Milliarden Dollar für seine Hälfte des geplanten Gemeinschaftsunternehmens mit Merial vereinbart. Der US-Konzern muss die Teile bei der geplanten Fusion mit Schering-Plough aus wettbewerbsrechtlichen Gründen abgeben. Intervet, das Schering-Plough in den neuen Konzern einbringt, soll nach Viehbachers Plänen ebenfalls in das Joint Venture eingehen. "Wenn wir in einem zweiten Schritt Merial mit Schering/Intervet fusionieren könnten, dann würden wir ein Unternehmen schaffen, das praktisch den gesamten Markt abdeckt", sagte Viehbacher. Merial ist auf Medizin für Haustiere spezialisiert, Intervet auf Gesundheitsprodukte für Nutztiere.

Nach der Fusion von Merck und Schering-Plough hat Sanofi hundert Tage Zeit, seine Option für den Kauf der Merial-Hälfte auszuüben. Sollte Merck das Joint Venture ablehnen, ist Viehbachers Angaben zufolge eine Strafzahlung von 400 Millionen Dollar vereinbart. "Das dürfte ihre Entscheidung beeinflussen", sagte der Sanofi-Chef.

In Deutschland baut derzeit Boehringer Ingelheim sein Tiermedizingeschäft aus. Das in Rheinland-Pfalz ansässige Unternehmen will einen Teil der Tiermedizinsparte des US-Konzerns Wyeth übernehmen, das zur Zeit mit Pfizer fusioniert.

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