Rückgänge bei Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen

14.09.2009

Immer weniger Schwangere gehen in Österreich zur kostenlos angebotenen Mutter-Kind-Pass-Untersuchung. Zuletzt gingen die Zahlen erneut um zwei Prozent zurück, hieß es in einer Aussendung der Österreichischen Ärztekammer.

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"Diese Entwicklung ist bedauerlich, denn der Mutter-Kind-Pass ist ein Meilenstein in der Schwangerschaftsvorsorge und beispielgebend bei den gesundheits- und sozialpolitischen Maßnahmen", so der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky. Die Untersuchung sei für die Gesundheitsvorsorge von Kindern und werdenden Müttern äußerst wichtig. Die vorgesehenen Checks ermöglichten es, schlummernde oder auch vermeidbare Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und auch den Entwicklungsstand des Kindes ärztlich zu kontrollieren.

Schwangere schützen durch die Teilnahme am Mutter-Kind-Pass nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihres ungeborenen Kindes. "Durch regelmäßige Untersuchungen während der Schwangerschaft kann beispielsweise Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig erkannt werden. Wird ein erhöhter Blutzucker nicht behandelt, kann einerseits die Mutter zuckerkrank werden, andererseits ist das Kind gefährdet, frühzeitig an Diabetes zu erkranken. Bei einer rechtzeitigen Entdeckung im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen kann die Gefahr für beide gebannt werden", so Walter Arnberger, Vize-Präsident der Ärztekammer Salzburg und Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Die Vorsorge im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung ist kostenlos. Für den Bezug von Kinderbetreuungsgeld müssen jedoch nur die ersten zehn von 15 Untersuchungen nachgewiesen werden. "Die nicht-verpflichtenden Untersuchungen im Mutter-Kind-Pass werden leider schon länger nicht mehr so gut angenommen", klagte Arnberger. 2007 wurden 1.025.000 Untersuchungen in Anspruch genommen. Das waren um zwei Prozent weniger als im Jahr davor, die Geburtenrate ging in diesem Zeitraum um ein Prozent zurück. 2006 waren es zwar 1.045.000 Untersuchungen, jedoch um 0,3 Prozent weniger als im vorangegangenen Jahr, obwohl die Geburten um zwei Prozent zunahmen. Am häufigsten werden für die Untersuchungen Gynäkologen und Kinderärzte aufgesucht, an dritter Stelle Allgemeinmediziner.

Einst gab es 15.000 Schilling (rund 1.400 Euro), wenn Mütter alle Untersuchungen im Mutter-Kind-Pass durchführen ließen. Vor fast 15 Jahren wurde diese Prämie abgeschafft, seitdem sinkt die Teilnahme am Programm kontinuierlich.

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