Oö. Pharmafirma Ebewe baut Produktion aus

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Die Pharmafirma Ebewe Pharma mit Sitz in Unterach am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich investiert 30 Mio. Euro in die Erweiterung der Produktionskapazitäten. "Geld, das gut angelegt ist. Wir wollen das Sortiment erweitern und neue Technologien forcieren", erklärte Geschäftsführer Friedrich Hillebrand in einer Pressekonferenz in der Firmenzentrale.

Direkt an das bestehende Produktionsgebäude wird eine Halle mit einer Nutzfläche von knapp 3.000 Quadratmetern angeschlossen. Mit dem Bau wurde kürzlich begonnen. Fertiggestellt werden soll die neue Anlage bis Anfang 2011. "Das Teuerste daran sind die Spezialanlagen und Maschinen", so Hillebrand.

Das Unternehmen ist auf die Produktion von injizierbaren Medikamenten zur Krebsbehandlung sowie neurologischen Arzneimitteln zur Behandlung von Alzheimer und Demenz spezialisiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 (per Ende Februar) erwirtschaftete das Pharmaunternehmen einen Umsatz von 300 Mio. Euro nach 250 Mio. im Jahr davor. Die Exportquote liegt bei 94 Prozent.

Zu den Hauptmärkten zählen laut Hillebrand Deutschland, der osteuropäische Raum, China, USA, der mittlere und der Nahe Osten. Zwar bestehe auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Bedarf an Arzneimitteln, "durch schwächere Kaufkraft, Währungsschwankungen und Gesundheitssysteme, in denen die Betroffenen viel selber zahlen müssen", sei die Krise aber auch in der Pharmaindustrie spürbar, so der Geschäftsführer.

Rund 30 Prozent des Umsatzes entfallen bei Ebewe Pharma auf den Bereich der neurologischen Arzneimittel, die in Eigenentwicklung entstehen. 70 Prozent stammen aus dem Verkauf der Spezial-Pharmazeutika für Onkologie und Immunologie, die "im Wesentlichen eine Weiterentwicklung bestehender Präparate, sprich Generika sind", erklärt Hillebrand.

Die Mitte Mai bekanntgewordene Übernahme des Ebewe-Generika-Geschäfts durch die Schweizer Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz wird laut dem Geschäftsführer keine Auswirkungen auf den Personalstand von aktuell 450 Mitarbeitern am Standort Unterach haben. Im Gegenteil, durch den Neubau soll die Zahl der Mitarbeiter um 20 steigen. Auch wenn der Bereich mit der Verwaltung langfristig ausziehen werde, blieben Teile der Produktion in Unterach eingemietet, so Hillebrand.

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