NÖ Hilfswerk widmet sich verstärkt dem Thema Demenz

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Das niederösterreichische Hilfswerk widmet sich mit einer Bildungs- und Informationsoffensive der Demenzerkrankung, an der im Bundesland laut der Aussendung etwa 20.000 Menschen leiden. Diese Zahl werde sich bis 2050 verdoppeln. 80 Prozent der Erkrankten werden von Familienangehörigen betreut, die jedoch vielfach überfordert seien und daher selbst Unterstützung brauchen.

Erkenntnisse aus einer Studie zeigen die Belastungen von Angehörigen von Demenz-Kranken auf: "Rund um die Uhr für einen Menschen da zu sein führt bei 29 Prozent der Befragten zur Isolation und bei 55 Prozent sogar bis zum Burn-Out", erläuterte Demenz-Experte Johannes Wancata. Weiters belaste die Betreuenden die Verunsicherung, ob sie mit dem geliebten Menschen angesichts dessen Krankheit richtig umgehen. Alarmierend sei, dass sich bei jedem sechsten Angehörigen der eigene Gesundheitszustand aufgrund der hohen Belastungen verschlechtert habe.

Früherkennung und rechtzeitige Behandlung trage dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Wancata zufolge ist eine intensive ambulante Betreuung der Erkrankten wichtig, damit sie so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

Das NÖ Hilfswerk bietet professionelle Unterstützung bei der Pflege und Betreuung zu Hause. Im Vorjahr wurden 2.000 Mitarbeiter im Bereich Pflege und Betreuung Demenz-Kranker geschult. Jährliche Fortbildungstage und Veranstaltungen zum Thema Demenz sollen das Weiterbildungsangebot ergänzen. Am 22. Jänner wird an der Fachhochschule St. Pölten die Fachtagung "Gepflegt altern" veranstaltet. Um die Früherkennung zu verbessern, arbeitet das Hilfswerk mit einem neuen Erhebungsbogen und kooperiert eng mit Haus- und Fachärzten, die bei Bedarf auch zu den Patienten nach Hause kommen.

Service: Informationsmaterial zum Thema Demenz und allgemein zum Thema Pflege und Betreuung unter Tel. 02742/90600 und http://www.noe.hilfswerk.at.

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