KV-Verhandlungen für Gesundheitsbereich stocken

Teilen

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurden gestern Abend (21. Dezember) erneut ohne Einigung unterbrochen. 500 Betriebsräte aus ganz Österreich haben deshalb für den 14. Jänner 2010 einen "Aktionstag" beschlossen, mit dem auf die problematische Situation des Gesundheits- und Sozialbereiches hingewiesen wird, teilte die Gewerkschaft vida mit. Die Verhandlungen sollen am 21. Jänner fortgesetzt werden.

Die Arbeitnehmervertreter bezeichnen das bisherige Angebot der Arbeitgeber als "völlig inakzeptabel". Diese haben laut vida im Schnitt eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,17 Prozent angeboten. Gleichzeitig forderten die Arbeitgeber weiterhin eine Jahresdurchrechnung und die Abschaffung der 50-Prozent-Zuschläge für die 39. und 40. Stunde.

"Die Berufe im Sozial- und Gesundheitsbereich werden ständig als Zukunftsjobs bezeichnet, dann dürfen auch die Löhne und Gehälter nicht von gestern sein", kritisierte Michaela Guglberger, Bundsfachgruppensekretärin der Gewerkschaft vida. Innerhalb von zwei Wochen haben mehr als 20.000 Beschäftigte des privaten Gesundheits-und Sozialbereiches eine Resolution unterzeichnet, in der eine angemessene Reallohnerhöhung für alle Beschäftigten der Branche gefordert wird.

Bessere Einkommen für Sozialberufe fordert auch Birgit Schatz, Arbeitnehmersprecherin der Grünen. "Bundeskanzler Faymann und Sozialminister Hundstorfer sind aufgefordert, nicht nur in ihren Reden bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen im Sozialbereich zu fordern, sondern dafür zu sorgen, dass die Mittel dafür zur Verfügung stehen", so Schatz in einer Aussendung.

Die stockenden Verhandlungen zeigten, wie verworren die Lage im Sozialbereich sei und welche strukturellen Defizite der sogenannte BAGS-Kollektivvertrag hat. "Denn statt der Berufsvereinigung für Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialbereich (BAGS) wäre eigentlich die öffentliche Hand als Subventionsgeber der richtige Verhandlungspartner für die Gewerkschaft, so Schatz weil diese den Trägerorganisationen die Personalkosten vorschreibe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.