Krankenkassen haben Finanzziele bisher übererfüllt

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Die Krankenkassen haben ihre Finanzziele nach derzeitigem Stand übererfüllt. Dies geht aus dem vom Verbandsvorstand des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger abgesegneten Quartalsbericht hervor, der der Regierung übermittelt wird. Demnach werden die Kassen heuer hochgerechnet etwa 247 Millionen Euro an Kostendämpfungen erreichen.

Hauptverbands-Präsident Hans Jörg Schelling zeigte sich gegenüber der APA mit diesem ersten Schritt "sehr zufrieden". Die Regierung hatte den Kassen vorgeschrieben, heuer insgesamt 197 Mio. Euro an Einsparungen selbst zu erbringen, um die 100 Mio. Euro aus dem neu geschaffenen Strukturfonds zu bekommen. Der Hauptverband hatte dieses Finanzziel dann noch einmal verschärft und den Kassen insgesamt 214 Mio. Euro vorgegeben. Damit dieses Ziel für heuer erreicht wird, muss nun in jedem Quartal die Erfüllung dieser Vorgaben nachgewiesen werden. Und nach diesem ersten, nun vorgelegten Quartalsbericht wird für heuer mit Einsparungen von 247 Mio. Euro gerechnet - um 33 Mio. mehr als vom Hauptverband vorgegeben.

Schelling verwies darauf, dass dafür "harte Anstrengungen von allen" nötig gewesen seien. Man habe offenbar an den richtigen Hebeln gedreht, meinte der Hauptverbands-Chef.

Konkrete Finanzziele in sechs Bereichen

Es waren jedem Träger in sechs Bereichen konkrete Finanzziele auferlegt worden. Sowohl bei den Ausgaben für Medikamente als auch bei den Honoraren für die Ärzte, bei den Instituten, den Heilbehelfen, den Transportkosten und den Physiotherapeuten, müssen die Kassen ihre Vorgaben erfüllen.

Nach dem nun vorliegenden Zwischenbericht werden die Träger in vier dieser Bereiche die Ziele übererfüllen, in zwei nicht. Konkret liegen sie bei den Transportkosten und bei den Instituten um jeweils zwei Millionen unter den Vorgaben. Aber auch hier seien schon Maßnahmen gesetzt worden, um den Rückstand aufzuholen, hieß es aus dem Hauptverband. Eine Übererfüllung der Ziele zeichnet sich vor allem beim größten Brocken, den Medikamenten, ab. Hier wurde im Jänner um sechs Prozent weniger ausgegeben als im Vorjahr, im Februar betrug die Steigerung 1,1 Prozent. In den letzten Jahren war hier eine Kostensteigerung um jeweils rund sechs Prozent verzeichnet worden.

2013 ausgeglichene Bilanz

Schelling betont, dass die tatsächliche Erfüllung der Finanzziele am Ende des Jahres von vielen Faktoren abhängig sein werde. Zudem müsse man die Bemühungen weiter fortsetzen, verwies der Hauptverbands-Chef auf den bis 2013 reichenden Pfad, der für nächstens Jahr Kostendämpfungen von weiteren 361 Mio., für 2012 von 510 Mio. und für 2013 von 657 Mio. Euro fordert. Ziel sei es, 2013 dann ausgeglichen zu bilanzieren. Dazu seien noch große Anstrengungen nötig, betonte Schelling.

Nach Angaben des Hauptverbands-Chef hat sich der Verbandsvorstand auch noch mit Maßnahmen in drei weiteren Bereichen beschäftigt. Dabei ging es um weitere Einsparungen in sogenannten Back-Office-Bereich, wie etwa einem gemeinsamen Einkauf der Träger. Auch im IT-Bereich und bei einer Modernisierung und Flexibilisierung des Dienstrechts sind weitere Maßnahmen geplant. Dazu erwartet sich Schelling nun auch einen Dialog mit der Bundesregierung, da für manches auch der Gesetzgeber nötig sei.

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