Jugendskihelme schlechter als Erwachsenenmodelle

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Skihelme für Kinder und Jugendliche bieten weniger Schutz als vergleichbare Modelle für Erwachsene. Zu diesem Ergebnis ist der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in einem aktuellen Vergleichstest gekommen. Fünf von zwölf Produkten gingen beim Durchdringungstest zu Bruch, außerdem berge die zu hohe Reißfestigkeit der Riemen eine hohe Verletzungsgefahr im Bereich von Hals und Kopf, lautete die Kritik der Tester.

"Der Vergleich macht uns unglücklich. Helme für Jugendliche haben signifikant schlechter abgeschnitten als jene für Erwachsene", sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag. Unverständlich sei für ihn, "dass wir bei den Kinderhelmen Brandschutzmittel und Weichmacher gefunden haben".

Ein weiteres Minus bei den Jugendhelmen sei das weniger sorgfältige Design: So waren bei elf von zwölf Helmen die Belüftungsöffnungen nicht verschließbar. "Unser Appell an die Hersteller lautet, Kinderhelme sicher zu machen. Sie sind kein Kinderspielzeug", sagte Floss.

Die zwölf getesteten Modelle kosten zwischen 60 und 80 Euro. Der Preis sage aber wenig über die Qualität aus. Billig sei in der Regel nicht gleich gut wie teuer, umgekehrt finden sich hochpreisige Produkte nicht automatisch an der Spitze der Bewertung. Die beiden besten Modelle im Test, der "Giro Slingshot" mit 73 erreichten Testpunkten von 100 und der Note "gut" sowie der "Uvex x-ride junior" (70 von 100 Punkten) und ebenfalls mit "gut" bewertet, kosten um die 70 Euro.

Von den restlichen Helmen wurden neun "durchschnittlich" ("Salomon JIB JR", "Casco Snow Shield", "Head Joker", "SH+ Flash", "Scott Shadow III Youth", "Carrera Top Fun", "Cratoni Chip", "R.E.D. Trace Grom" und "Alpina Carat") und einer mit "wenig zufriedenstellend" ("Atomic Punx+") bewertet. Der Testverlierer erzielte hohe Schadstoffwerte im Innenfutter und die Helmschale ging bei der technischen Prüfung zu Bruch.

Brillentest mit gemischtem Ergebnis

Da Helm und Brille auf der Skipiste meist als Duo auftreten, haben sich die Konsumentenschützer auch 16 Skibrillen - sogenannte Schlechtwettermodelle - für Jugendliche angesehen. Das Ergebnis ist bunt gemischt: Vier Modelle schnitten mit einem "gut" ab, acht erzielten ein "durchschnittlich", drei waren "weniger zufriedenstellend" und ein Modell fiel mit "nicht zufriedenstellend" durch.

Auch bei den Skibrillen schneiden die Jugendmodelle bei der Schadstoffbelastung schlechter ab als die Erwachsenenmodelle. Der größte "Giftcocktail" befand sich laut Tester bei der "Casco Powder Jr" im Schaumstoff, wo ein extrem hoher Wert eines Weichmachers nachgewiesen wurde. Bei einigen Produkten ließ der UV-Schutz zu wünschen übrig.

Die Kauftipps der Experten: Eine Skibrille darf rund um die Augen nicht drücken und zum Helm hin keinen Spalt für den Fahrtwind freilassen. Daher beide Produkte am besten in Kombination probieren. Für die Brille gilt: Das Glas auf der Innenseite nicht mit Handschuh oder Jacke abwischen, weil man so die Antifog-Beschichtung zerstört.

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