Intercell-Studie für Pflaster gegen Reisedurchfall

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Der börsenotierte Wiener Impfstoffentwickler Intercell hat in Europa eine Phase III-Studie zum Test eines Impfstoffpflasters gegen Reisedurchfall gestartet. An der Studie nehmen Erwachsene, die von Europa nach Mexiko und Guatemala reisen, teil. Untersucht wird das Potenzial des Impfpflasters, Reisende gegen mittlere bis schwere Durchfallerkrankungen, verursacht durch ETEC wirksam zu schützen, teilt Intercell mit. An der Studie sollen 1.800 Probanden teilnehmen.

"Der Beginn dieser entscheidenden Phase III-Wirksamkeitsstudie ist ein Meilenstein in der klinischen Entwicklung des weltweit ersten mittels Pflaster verabreichten Impfstoffs", so Thomas Lingelbach, COO der Intercell AG und CEO von Intercell USA.

Reisedurchfall, verursacht durch ETEC-Bakterien kann für Reisende vor allem in Gebieten, wo fäkale Verschmutzung von Nahrung und Wasser an der Tagesordnung stehen, in vielen Fällen tödlich sein.

In einer früheren Phase II-Studie zeigte der Impfstoff ausgezeichnete Immunogenität und vermindert das Krankheitsrisiko bei Reisenden nach Guatemala und Mexiko, so Intercell. Die aktuelle Phase III-Studie soll praxisnah über die Wirksamkeit des Impfstoffs zur Prävention von mittlerer und schwerer Reisediarrhoe, ausgelöst durch ETEC, Aufschluss geben.

Jährlich erkranken rund 20 Millionen der fast 55 Millionen weltweit Reisenden an Reisedurchfall, während sie sich in den endemischen Gegenden in Asien, Afrika und Südamerika aufhalten. Darüber hinaus leiden jährlich 210 Millionen Kinder in den endemischen Gebieten an durch ETEC Infektionen bedingtem Durchfall. Mehr als 350.000 von ihnen sterben, heißt es. Junge Erwachsene und Personen mit einem schwachen Immunsystem sind besonders infektionsgefährdet.

Zurzeit gibt es keinen lizenzierten Impfstoff, der speziell gegen Reisedurchfall wirkt. Bisher besteht die bestmögliche Behandlung der Krankheit in der oralen Rehydrationstherapie, dem einfachen Ersetzen von Flüssigkeit und Salzen im Körper.

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