Europäischer Diabetes-Kongress in Wien

16.09.2009

Vom. 29. September bis 3. Oktober findet in der Messe Wien der Europäische Diabetes-Kongress statt. 18.000 Teilnehmer befassen sich dabei auch mit den derzeit heißesten Themen dieses Fachgebiets: Diabetes und Krebs sowie die optimale Therapie bei alten Patienten, hieß es bei einer Pressekonferenz in Wien.

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"Tatsache ist, dass nach heutigem Wissen der Diabetes und Krebs etwas miteinander zu tun haben. Es ist die Frage, ob Insuline sicher sind. Hier gibt es noch keine klare Antwort. Manche Diabetes-Medikamente könnten dieses Risiko aber auch vermindern", sagte Thomas Pieber, Diabetologe von der MedUni Graz und Tagungspräsident.

Der Mammutkongress wird vom Europäischen Verband zur Erforschung der Zuckerkrankheit (EASD) organisiert und ist weltweit die größte derartige Veranstaltung. Eine von der EASD organisierte Studie hat Hinweise dafür erbracht, dass ein lang wirksames Insulin-Analogon eventuell die Krebsrate von Patienten etwas erhöhen könnte. Andere Untersuchungen zeigten ein unklares Bild. Jetzt will man der Sache endgültig auf den Grund gehen.

Ein anderes heiß diskutiertes Thema ist die optimale Blutzuckereinstellung bei hoch Betagten. Hier hat sich aus neueren Studien ergeben, dass eine zu scharfe bzw. zu niedrige Blutzuckereinstellung entgegen den Erwartungen die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen nicht reduziert, sondern sogar erhöht.

EASD-Exekutivdirektor Viktor Jörgens: "Drei Viertel der Diabetiker sind mehr als 65 Jahre alt. Die Spätschäden des Diabetes treten nach fünf, zehn oder 15 Jahren auf. Nicht alle alten Menschen mit Diabetes leben so lange, dass ihnen mäßig erhöhte Blutzuckerwerte noch schaden würden." Möglichst normale Blutzuckerwerte bei jüngeren Patienten zur Vermeidung von Spätkomplikationen und eine individuell angepasste Therapie im Alter könnten hier in Zukunft zwei gangbare Strategien sein.

Schließlich wird es beim Europäischen Diabetes-Kongress auch um Hypertonie und Zuckerkrankheit gehen. Es stellt sich nämlich immer mehr heraus, dass für Betroffene eine optimale Hypertonie-Therapie fast ebenso wichtig ist wie die Senkung des Blutzuckerspiegels.

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