Designierter Kabeg-Vorstand sagte kurzfristig ab

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Der Posten des Vorstandschefs der Kärntner Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft Kabeg bleibt vorerst weiterhin vakant. Der designierte 48 Jahre alten Deutsche Rolf Eibe-Hinrichs hat am 21. Dezember vor einer Kabeg-Aufsichtsratssitzung, in der er formal bestellt hätte werden sollen, kurzfristig bekanntgegeben, dass er seine Funktion mit Jahresbeginn nicht antreten wird. Der Deutsche war im November vom Aufsichtsrat einstimmig gewählt worden.

"Herr Eibe-Hinrichs hat fünf Minuten vor Sitzungsbeginn telefonisch seine Absage mitgeteilt", erklärte Gesundheitslandesrat Peter Kaiser (S) auf Anfrage der APA. "Bis gestern Vormittag hat er klar zugesagt, der Vertrag war ausverhandelt", zeigte sich AR-Vorsitzender Kurt Scheuch (FPK) gegenüber dem ORF-Kärnten verwundert. Nun würden mit der Zweitgereihten des Ausschreibungsverfahrens, Ines Manegold (48) vom Universitätsklinikum Düsseldorf, Verhandlungen aufgenommen. "Sie ist bereits kontaktiert worden und hat Interesse bekundet", sagte Kaiser. Je schneller die Bestellung erfolge, desto besser sei es fürs Kärnten Gesundheitssystem.

Die Kabeg, welche die Kärntner Landesspitäler mit rund 7.000 Mitarbeitern verwaltet, war im vergangenen Jahr in Turbulenzen geraten, nachdem das BZÖ den Grazer Universitätsprofessor Dieter Mandl als Vorstand installiert hatte. Mandl suspendierte sowohl den kaufmännischen als auch den medizinischen Direktor des LKH Klagenfurt und sorgte ständig für Wirbel. Nach einem halben Jahr wurde er abberufen und prozessiert seither gegen das Land. Gegen Mandl läuft wiederum ein Strafverfahren wegen versuchter Nötigung. Die beiden Vorstands-Stellvertreter Dieter Errath und Johann Marhl führten interimistisch das Unternehmen.

Insgesamt 92 Kandidaten hatten sich nach der Ausschreibung des Vorstandspostens beworben. Fünf davon wurden letztlich zum Hearing geladen, Anfang November entschied sich der Aufsichtsrat für Eibe-Hinrichs. Er war zuletzt Vorstandsmitglied der Kliniken Nordoberpfalz A, zuvor leitete er vier Jahre lang das Kreiskrankenhaus Stollberg im Erzgebirge als Geschäftsführer.

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