Bergekosten über Liftkarten finanzieren

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6.000 Einsätze von Rettungshubschraubern werden jede Wintersaison in Österreich durchgeführt, aber nur 18 Prozent bezahlt die Sozialversicherung - und das auch nur bis zu einem Höchstbetrag von 890 Euro. Auf dem ganzen Betrag oder zumindest der Differenz, immerhin betragen die durchschnittlichen Kosten rund 3.000 Euro, bleiben die Betroffenen oft sitzen. Mit einem neuen Konzept, das in Wien präsentiert wurde, will die Allianz diese Finanzierungslücke schließen.

Die Idee von SAFE-R (safety area for extensive rescue) besteht darin, dass auf den Preis einer Liftkarte automatisch rund ein Euro aufgeschlagen wird. Sommers wie winters würden damit für diesen Tag alle Bergekosten übernommen. Die Abwicklung würde vom Serviceprovider Alpgarant übernommen.

Dessen Geschäftsführer Alexander Bauer hat seine Idee im April den Liftbetreibern präsentiert und ist auf "keinen generellen Widerstand" gestoßen. Wegen der langfristigen Planung der Skigebiete wird heuer zwar nur ein kleiner Teil mit an Bord sein, doch nächste Saison "gehen wir von einer starken Marktdurchdringung aus".

Die Versicherungsexperten glauben an ein Mitgehen der Liftbetreiber, da andere Lösungen mit einem viel zu hohen Aufwand verbunden wären. Eine derartige Absicherung der Gäste, immerhin kommen 73 Prozent aus dem Ausland, wäre auch als Marketingargument einzusetzen. Viele Urlauber aus Deutschland und den Niederlanden kämen nicht einmal im Traum auf die Idee, dass sie bei einem Bergunfall oder einem medizinischen Notfall selbst zur Kasse gebeten werden.

Und auch von den Österreichern sind nicht einmal 40 Prozent durch eine private Unfallversicherung oder den ÖAMTC-Schutzbrief abgesichert, betonte Michael Sturmlechner von der Allianz. Laut einer Umfrage wären neun von zehn Österreichern bereit, den um einen Euro höheren Kartenpreis zu bezahlen.

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