"Neue Grippe"-Impfung vor Start

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Knapp eine Woche vor Beginn der "Neue Grippe"-Impfungen in Österreich stehen die Pläne in den Bundesländern zum Großteil fest: In der Steiermark wird es insgesamt 20 Stellen geben, bei denen sich sowohl das Gesundheitspersonal, als auch die Bevölkerung immunisieren lassen kann. Konkret handelt es sich um das Magistrat Graz, die Landessanitätsdirektion und 17 Bezirkshauptmannschaften inklusive der Expositur Gröbming. Hinzu kommt ab 9. November die Steirische Gebietskrankenkasse, hieß es am Dienstag aus dem Büro der Landessanitätsdirektion.

Während die Impfzeiten in den Bezirkshauptmannschaften unterschiedlich sind, wechseln sich Magistrat Graz und Sanitätsdirektion ab: Ersterer wird dienstags und donnerstags jeweils von 13.30 bis 14.30 Uhr "Celvapan"-Spritzen verabreichen, letztere montags und mittwochs jeweils von 8.00 bis 9.00 Uhr. Die größeren Spitäler organisieren die Injektionen weitgehend selbst. Freiberufliches Gesundheitspersonal wie etwa Ärzte und Pfleger können sich an die öffentlichen Stellen wenden. Die Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) warte noch auf Rückmeldungen der Impfwilligen aus den Mitarbeiterreihen und entscheide dann über den Verabreichungsmodus, so die Landessanitätsdirektion.

SGKK übernimmt Impfung

In Salzburg übernimmt die zuständige Gebietskrankenkasse (SGKK) die Impfung der Bevölkerung. Aufgrund des Personallimits stehen die genauen Zeiten noch nicht fest, "die Ärzte müssen erst organisiert werden", sagte Chefarzt Norbert Muss. Der Impfzeitraum ist jedenfalls bis 18. Dezember geplant, angedacht ist eine Verabreichung fünf Tage in der Woche von 7.15 bis 12.15 Uhr in der SGKK-Zentrale in der Stadt Salzburg. Dort wird auch die "impfwillige" Bevölkerung aus dem Flachgau immunisiert. Weiters soll "Celvapan" drei bis vier Tage pro Woche zu jeweils zwei Stunden in den Außenstellen in Hallein (Tennengau), Bischofshofen (Pongau), Zell am See (Pinzgau) sowie an zwei Tagen in Tamsweg (Lungau) und einen Tag in Mittersill (Pinzgau) injiziert werden.

Der arbeitsmedizinische Dienst immunisiert das Personal in den Salzburger Spitälern, die niedergelassenen Ärzte impfen sich selbst. Insgesamt umfasst das Gesundheitspersonal in Salzburg rund 12.000 Personen. Noch nicht entschieden ist, wer die Insassen der Seniorenheime immunisieren wird, "weil die Kompetenzen noch nicht klar gelegt sind", so Chefarzt Muss: Infrage kommt entweder die Landessanitätsbehörde oder die Gebietskrankenkasse.

Auch im Burgenland sind schon Details geplant: Innerhalb von zwei Wochen soll zunächst das 8.000 Personen umfassende Gesundheitspersonal geimpft werden, so Claudia Krischka, Leiterin des Hauptreferats Gesundheit im Amt der Burgenländischen Landesregierung, zur APA. Dies findet in den Spitälern Kittsee, Eisenstadt, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing statt. Für die Bevölkerung werden Impfterminals in den sieben Bezirkshauptmannschaften sowie im Ambulatorium der Gebietskrankenkasse (BGKK) in Eisenstadt eingerichtet. Zunächst wird die Impfung an einem Tag pro Woche angeboten. Man könne aber jederzeit nach Bedarf ausweiten, so Krischka. Der Impfstoff wird zentral gelagert. Am Dienstag sollten die ersten rund 16.000 Dosen geliefert werden.

Das Kärntner Gesundheitspersonal umfasst rund 25.000 Personen und soll hauptsächlich in den "eigenen Anstalten" geimpft werden. Die Einrichtungen müssen Bescheid geben, wie viel Impfstoff sie benötigen, so Elisabeth Oberleitner, stv. Landessanitätsdirektorin. Rettungsorganisationen können ihre eigene Versorgung einrichten oder öffentliche Stellen aufsuchen. Letztere stünden auch für mobile Pfleger zur Verfügung.

"Am Donnerstag werden sämtliche Impfzentren definiert, wir sind mit der Detailplanung noch nicht fertig", so Oberleitner. Für die Versorgung der Bevölkerung ist eine Verabreichung unter anderem im Klagenfurter Gesundheitsamt und in der Villacher Außenstelle der Gebietskrankenkasse vorgesehen. In jeder der zehn Bezirksstädte soll es ein öffentliches Impfzentrum geben.

In Wien 21 Anlaufstellen

Die Wiener Bevölkerung kann sich in insgesamt 21 Impfstellen immunisieren lassen. Diese werden in Außenstellen der Wiener Gebietskrankenkasse bzw. in Einrichtungen des Magistrats zu finden sein. Rund 40 größere Institutionen organisieren die Verabreichung im eigenen Bereich, also etwa über den betriebsärztlichen Dienst. Dazu zählt etwa der Betreiber der städtischen Krankenhäuser, der Krankenanstaltenverbund.

Zusätzlich stehen den medizinischen Einrichtungen (darunter fallen laut Rathaus auch die Arztordinationen im niedergelassenen Bereich) die Impfstellen der WGKK zur Verfügung. Die "Celvapan"-Dosen werden von der Firma Baxter an eine zentrale Stelle geliefert, von wo sie auf die einzelnen Zentren je nach Bedarf verteilt werden. Begonnen wird mit der Impfung des Gesundheitspersonals, rund 80.000 Personen, danach folgen Risikogruppen in der Bevölkerung.

In Oberösterreich wird die Impfung zunächst rund 55.000 Gesundheitsbediensteten angeboten. Wie viele davon Gebrauch machen wollen, eruiert man derzeit in Form einer Umfrage. Diese soll bis Ende der Woche ausgewertet sein. Erst dann wird bestimmt, wie viel Impfstoff wohin geliefert wird. Der Transport geht zunächst an eine zentrale Stelle, die der Landessanitätsdirektor Stefan Meusburger im Gespräch mit der APA nicht nennen wollte. Je nach Bedarf werden die Vakzine-Dosen dann an die Bezirkshauptmannschaften, Magistrate und Außenstellen der Gebietskrankenkasse verteilt. Mitarbeiter von niedergelassenen Ärzten, Alten- und Pflegeheimen sowie Rettungsorganisationen werden wie die Bevölkerung dort geimpft, beim Spitalpersonal erfolgt dies im jeweiligen Krankenhaus.

Auch in Niederösterreich wird das Spitalpersonal an der jeweiligen Dienststellen geimpft, das gilt auch für Rettungsmitarbeiter. Niedergelassene Ärzte, deren Ordinations- und das Apothekenpersonal sowie die Allgemeinbevölkerung erhalten an allen 25 Bezirkshauptmannschaften (BH) und Magistraten von Amtsärzten eine Spritze. Personal von Pflegeheimen wird in der Pflegeeinrichtung oder der BH bzw. im Magistrat geimpft.

Rund 45.000 Personen sind in NÖ im Rahmen der Pandemieplan-Erstellung dem Gesundheitspersonal zugeordnet worden, so Robert Kellner von der NÖ Landessanitätsdirektion. Der vom Gesundheitsministerium dem Bundesland anteilsmäßig zugeteilte Impfstoff lagert zentral bei der Firma Herba und wird von dort über Anweisung der Landessanitätsdirektion auf die einzelnen Impfstellen entsprechend dem erhobenen Bedarf zugeteilt.

27 Impfstellen in Vorarlberg

In Vorarlberg wird die Impfung rund 10.000 Beschäftigten im Gesundheitswesen angeboten, erklärte Gesundheits-Landesrat Markus Wallner (V). Für Krankenhausmitarbeiter wird die Verabreichung im Spital vom Betriebsarzt durchgeführt, das restliche Gesundheitspersonal kann sich bei niedergelassenen Ärzten schützen lassen. In den 22 Vorarlberger Sanitätssprengeln wird es insgesamt 27 Impfstellen geben. Die ersten 16.000 Dosen trafen am Dienstag ein, weitere wöchentliche Lieferungen von 8.000 Einheiten sind vorgesehen. Der Impfstoff wird in Vorarlberg zentral gelagert und anschließend von dort an die Impfstellen verteilt.

In Tirol hat am Dienstag das Verteilen des Impfstoffes an die einzelnen Bezirke begonnen. Ab nächster Woche soll die Impfung der rund 15.000 Beschäftigten in den Gesundheitsberufen in den jeweiligen Krankenanstalten planmäßig starten. Genaue Pläne zur Versorgung der Bevölkerung liegen noch nicht vor.

Der Impfstart für das Gesundheitspersonal ist österreichweit am 27. Oktober geplant, die restliche Bevölkerung mit einem Fokus auf Risikopatienten ist ab 9. November dran. Für die freiwillige Immunisierung ist bei Verwendung der E-Card eine Rezeptgebühr von 4,90 Euro zu bezahlen. Von nicht versicherten Personen wird ein Kostenbeitrag von acht Euro verlangt. Bei rezeptgebührenbefreiten Personen gilt die Befreiung auch für die pandemische Impfung.

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