Klimawandel beeinflusst Infektionskrankheiten

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Der Klimawandel - insbesondere der Temperaturanstieg oder die Veränderung der Niederschlagsmenge - hat einen deutlichen Einfluss auf das Auftreten von Infektionskrankheiten. Grund dafür ist laut Jonathan Suk vom Europäischen Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) unter anderem die Veränderung der Lebensräume von Überträgern wie Insekten.

Eine maßgebliche Auswirkung sei allerdings auch bei Salmonellen-Erkrankungen feststellbar, erklärte Suk bei einem Pressetermin am Donnerstag in Stockholm anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Organisation. Bei einem Grad Temperaturanstieg sei in einzelnen Ländern wöchentlich ein Plus von bis zu 20 Prozent bei auftretenden Fällen registriert worden. Bemerkt habe man eine solche Entwicklung unter anderem in England.

Österreich rechnet laut einer ECDC-Studie mit starken Auswirkungen, was das Vorkommen von bisher unüblichen Überträgern betrifft. Auch bei Krankheiten, die mit Nahrungsmitteln bzw. Wasserkonsum zusammenhängen, glaubt man an einen starke Einfluss des Klimawandels. Sicher fühlt man sich in Österreich hingegen was Borreliose betrifft. Einen Anstieg verzeichnete hier zuletzt Skandinavien.

Derzeit sei der Klimawandel nach Entwicklungen in der Landwirtschaft oder der Qualität der Gesundheitsversorgung noch Nummer zehn der Einflussfaktoren, berichtete Suk. Ziel des ECDC sei es, die Entwicklungen zu erfassen und vorhersagbar zu machen, um rasche Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. In Arbeit sei diesbezüglich unter anderem eine Monitoring-Landkarte für Dengue-Fieber-Erkrankungen. Um Trends möglichst früh zu erkennen, kopple man die Daten auch mit demografischen Faktoren sowie sozio-ökonomischen Entwicklungen. Problematisch sei, dass es in vielen osteuropäischen Staaten an Daten für eine globale Analyse mangle.

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