Isländisches Gen-Unternehmen Decode vor dem Aus

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Das international umstrittene isländische Pharma- und Biotech-Unternehmen Decode ist zahlungsunfähig. Firmengründer Kari Stefansson bestätigte am 17. November in Reykjavik die Einleitung eines Insolvenzverfahrens. Über die Gründe sagte er im Rundfunksender RUV: "Es lag allein an mir, ich kann niemandem sonst die Schuld geben."

Decode gilt als weltweit erste kommerzielle Gendatenbank einer kompletten Bevölkerung. Stefansson verfügte seit den 90er Jahren über ein privates Monopol auf die kommerzielle Auswertung des gesamten in Island verfügbaren Bestandes an Gendaten und ließ damit neue Medikamente entwickeln. Er kündigte immer wieder grundlegend neue Mittel gegen Alzheimer, Schizophrenie, Alterungsprozesse oder Herzkrankheiten an.

Für die Forschung standen ihm dabei auch alle isländischen Ahnentafeln und alle in Krankenhäusern und Arztpraxen vorhandenen Patientendateien zur Verfügung. Stefansson kündigte an, dass die Reste seines Unternehmens an die Investorgruppe Saga Invest veräußert werden sollen. Damit könne der Betrieb für zwei Jahre unter seiner Leitung aufrechterhalten werden.

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