Hormontherapie kann doch vorteilhaft sein

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Die umstrittene Hormontherapie für Frauen in und nach den Wechseljahren kann einer neuen Analyse zufolge unter Umständen das Leben verlängern. Allerdings beschränkt sich dieser Vorteil der Behandlung mit Geschlechtshormonen wie Östrogen auf "jüngere" Frauen nach der Menopause.

Das berichtet ein US- Wissenschaftlerteam um Shelley R. Salpeter vom Santa Clara Valley Medical Center (Kalifornien) in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift "American Journal of Medicine" (Bd. 122, Nr. 11). Sie hatten den Effekt der Hormontherapie bei rund 16.000 Frauen im Durchschnittsalter von 55 Jahren analysiert.

Die Therapie gegen Symptome des Klimakteriums war 2002 durch eine größere Studie, die Women's Health Initiative (WHI), in Verruf gekommen. Die neue Analyse, der die Daten von insgesamt 83.000 Patientenjahren der 16.000 Frauen zugrunde liegen, kam zu dem Ergebnis, dass die Vorteile der Hormonbehandlung bei Frauen "in jüngeren Jahren", also um 55 Jahre, überwiegen und mögliche Nachteile ausgleichen. Das Sterberisiko in dieser Altersgruppe sank demnach um mehr als ein Viertel, verglichen mit unbehandelten Frauen.

Dieses Ergebnis müsse jedoch im Licht der potenziellen Nutzen und Risiken der Hormontherapie interpretiert werden, schreibt Salpeter. Demnach reduziert die Therapie die Gefahr von Herzproblemen, Knochenbrüchen und Darmkrebs, erhöht aber das Risiko für Brustkrebs, Lungenembolie und Schlaganfälle. Unter dem Strich scheine die Hormongabe das Sterberisiko jüngerer Frauen nach den Wechseljahren zu senken, darüber hinaus könne die Therapie die Lebensqualität zumindest in den ersten Jahren erhöhen. Die meisten Mediziner empfehlen Frauen, das individuelle Für und Wider der Hormontherapie mit ihrem Arzt zu besprechen.

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