Darabos und Schmied wollen "Kinder gesund bewegen"

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Mit einem Fünf-Punkte-Paket wollen Sportminister Norbert Darabos und Unterrichtsministerin Claudia Schmied (beide S) mehr Sport und Bewegung in die Schule bringen. Statt des direkten Wegs über mehr Sportstunden in den Lehrplänen hat man einen indirekten Ansatz gewählt.

Über die Bundes-Sportorganisation (BSO) soll der Vereinssport in die Schule eingebunden werden, außerdem gibt es eine Qualitätsoffensive im Bewegungsunterricht an den Volksschulen und zwei Mio. Euro für Kooperationen mit dem Vereinssport. Weitere Punkte: Ein Neustart für die Schulsport-Bundesmeisterschaften und die Einbindung des Sports in die ganztägige Betreuung. Mit der Initiative "Kinder gesund bewegen" will Darabos den Vereinssport in Volksschulen und Kindergärten bringen. Den Sport-Dachverbänden würden dabei finanzielle Ressourcen für Bewegungsangebote zur Verfügung gestellt, so der Minister bei einer Pressekonferenz am 23. November in Wien. Volksschulen können dabei jährlich zehn Bewegungseinheiten pro Klasse abrufen. Bundesweit gibt es dafür zwei Mio. Euro aus Mitteln der Besonderen Sportförderung. Von insgesamt 8.000 Kindergärten und Schulen haben sich bisher rund 2.000 angemeldet.

Keine tägliche Sportstunde

Durch eine Rahmenvereinbarung zwischen Sportministerium und BSO sollen sich die Schulen dem Vereinssport öffnen können. Spitzensportler können so als "lebende Vorbilder" an die Schulen kommen, so Schmied, die die "Eine-Stunde-auf-oder-ab-Debatte" überwinden will. Außerdem will Schmied den Bewegungsunterricht an den Volksschulen verbessern, indem mit Projekten wie einem "Bewegungstagebuch" die Sport-Kompetenzen der Pädagogen gesteigert und Anreize für mehr Bewegung geschaffen werden.

Die Schulsport-Bundesmeisterschaften will Darabos unter dem Titel "Schul Olympics" aufwerten und medial besser präsentieren. Und schließlich soll der Sport in der ganztägigen Betreuung eine wichtige Rolle spielen - er soll dort wie Kunst und Kultur täglich auf dem Programm stehen, so Schmied. Die oft diskutierte tägliche Turnstunde kommt aber nicht - aus rein praktischen Gründen. Es gebe derzeit einen Katalog von 14 oder 15 Wünschen für weitere verpflichtende schulische Angebote wie etwa Verbraucherschutz, so Schmied. Das bringe man im Alltags-Unterricht nicht unter: "Die Schule kann motivieren, aber nicht alles abdecken."

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