Pille oder Spirale?

Welche Verhütung passt zu Ihnen?

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Top-Gynäkologen verraten, welche Methode am besten zu Ihnen passt.

Ein Verhütungsmittel, das zu hundert Prozent verlässlich ist, garantiert nicht dick macht und absolut frei von unerwünschten Nebenwirkungen ist: Daran muss die Forschung noch arbeiten. Am nächsten kommt diesem Wunschszenario bislang die Sterilisation.

Die operative Unterbrechung von Ei- oder Samenleiter ist zwar absolut sicher, hat aber dennoch einen gravierenden Nachteil: „Die Entscheidung ist endgültig und kann nur schwer wieder rückgängig gemacht werden“, informiert Gynäkologe und MADONNA-Experte Johannes Seidel vom Wiener Frauengesundheitszentrum Woman and Health.

Typ-Frage
Damit ist klar: Bei der Wahl des optimalen Verhütungsmittels müssen viele Faktoren berücksichtigt werden: „Das Alter der Frau, ihr Zeithorizont für den Kinderwunsch, ihre individuellen Lebensumstände, aber auch eventuelle Beschwerden oder Erkrankungen spielen eine Rolle“, bestätigt Top-Gynäkologe Andreas Nather.

Um Ihnen die Entscheidung zu vereinfachen, verraten wir die besten Verhütungsmethoden für verschiedene Frauentypen:

Ich habe starke Regelschmerzen und will eine sichere Methode.
Die Empfehlung: „Leidet eine Frau an starken Regelschmerzen, bietet sich eine niedrig dosierte Antibabypille an, eventuell sogar im Langzeitzyklus eingenommen, also ohne Einnahmepause“, sagt Gynäkologe Seidel. Besteht ein sicherer, langfristiger Verhütungswunsch, ist auch die Hormonspirale eine hervorragende Alternative.

Ich stille noch. Wie soll ich verhüten?
Die Empfehlung: Richtig ist: Stillen schützt nicht vor einer Schwangerschaft! „Da Östrogene in der Stillzeit nicht eingenommen werden dürfen, stehen Stillenden Kondom, (Hormon-)Spirale und die reine Gestagenpille zur Verfügung“, so Experte Nather.

Ich möchte mich vor einer Schwangerschaft und vor Infektionen schützen.
Die Empfehlung: Vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt nur das Kondom. Nachteil: Es ist nur bei richtiger Anwendung sicher und unterbricht den Geschlechtsakt. Seidel: „Auch die Hormonspirale, die in die Gebärmutter eingesetzt wird und dort ein Gelbkörperhormon freisetzt, schützt vor Infektionen. Sie ist auch für junge Mädchen geeignet.“ Mögliche Nebenwirkungen: (anfängliche) Schmierblutungen.

Ich bin Raucherin und will sicheren Schutz.
Die Empfehlung: Um Komplikationen wie Herzinfarkt oder Lungenembolie zu vermeiden, ist die östrogenfreie Pille anzuraten, die Hormonspirale sowie nicht-hormonelle Methoden (wie Kupferspirale, Kondom oder Diaphragma). Experte Nather: „Sinnvoll vor jedem Pillen-Start ist ein Blutgerinnungs-Check, besonders für Frauen über 35 Jahre und oder für Raucherinnen.“

Ich will Topschutz, 
schöne Haut und einen großen Busen.
Die Empfehlung: Das alles kann die richtige Pille bewirken. „Wenn Frauen auf eine bestimmte Pille jedoch mit Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust reagieren, hilft nur ein Pillenwechsel. Man muss manchmal verschiedene Pillen probieren, bis man die richtige gefunden hat“, so Nather.

Ich will Schutz, der sicher nicht dick macht.
Die Empfehlung:
Experte Seidel: „Es gibt Pillen, die einer Wasserspeicherung und der damit verbundenen Gewichtszunahme entgegenwirken (wie etwa Yasminelle oder Belara). Auch bei der Hormonspirale kommt es nur selten zu einer Gewichtszunahme.“ Garantiert nicht zu nimmt man auf die Kupferspirale oder Kupferkette, da beide nicht hormonell wirken: „Sie bieten bis zu fünf Jahre gute Sicherheit, sind jedoch nicht geeignet für Frauen mit starker Blutung oder starken Regelschmerzen, da sie genau diese Symptome verstärken können.“

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