Medical Food

So nutzen Sie die Heilkraft der Nahrung

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Essen als Medizin: Die besten Rezepte gegen Alltags-Beschwerden.

Eine heiße Tasse Hühnersuppe gegen den lästigen Schnupfen, Cranberrys für eine gesunde Blase und ein Glas Milch mit Honig, wenn der Sandmann nicht kommen will: Bestimmte Nahrungsmittel wirken wie Medizin.

Küche als Apotheke
Das ist nicht neu. Als es noch keine Pharmakonzerne gab, griffen die Menschen eben zu bestimmten Kräutern, Gewürzen oder Lebensmitteln, um ihre Leiden zu lindern oder um ihnen vorzubeugen. Und schon der griechische Arzt Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) wusste: "Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein."

Mittlerweile freilich gilt die Heilwirkung verschiedenster Nahrungsmittel als wissenschaftlich bestätigt. So etwa haben US-Forscher herausgefunden, dass "Omas Hühnersuppe" tatsächlich ein probates Mittel gegen lästige Erkältungskrankheiten darstellt: In Laborversuchen konnte nachgewiesen werden, dass das gute Süppchen eine entzündungshemmende Wirkung hat, da es bestimmte Substanzen blockiert, die Reizungen und Schwellungen der Schleimhäute auslösen. Zudem enthält Hühnersuppe Inhaltsstoffe wie Vitamine, Eisen und Zink, die einem geschwächten Immunsystem wieder auf die Sprünge helfen.

Natürlich
Doch auch bei Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder Magenproblemen können die richtigen Lebensmittel auf natürliche Weise - und frei von Nebenwirkungen - dazu beitragen, die unangenehmen Symptome zu lindern. Die besten Heil-Rezepte gegen typische Alltagswehwehchen finden Sie in den Kästen auf dieser und der vorigen Seite. Wichtig in jedem Fall: Sollten sich Ihre Beschwerden nicht bessern oder gar verschlimmern, müssen Sie die Behandlung in Eigenregie abbrechen und einen Arzt konsultieren.

Mehr Immun-Power

Jetzt in Zeiten grippaler Infekte besonders wichtig: Mit der richtigen Ernährung kann man auch die Abwehrzellen des Immunsystems stärken. Wer dem Körper genügend zellschützende Vitamine (wie Vitamin A, C und E) sowie Zink (in Meeresfrüchten) und Selen (in Nüssen) serviert, kann den Angriff lästiger Erkältungsviren besser abwehren. Daher: Täglich drei faustgroße Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst in den Menüplan einbauen! Extra-Tipp: Suppen und Tees mit frisch geriebenem Ingwer würzen! Seine ätherischen Öle sorgen für eine bessere Durchblutung und halten uns so auch die Viren vom Leib...

Mit diesen Rezepten essen Sie sich gesund!

Kopfweh: Mit Avocados gegen Auslöser

Die InhaltsstoffeDie Inhaltsstoffe reifer Avocados (wie Vitamin A, E und Magnesium) sind gut für Herz, Nerven, Haut und Haare. Weniger bekannt ist, dass die Powerfrucht besonders viele pflanzliche ungesättigte Fettsäuren enthält, die gegen Spannungskopfschmerz (dumpfe Schmerzen an Schläfen, Stirn und im Augenbereich) helfen. Sie bremsen die Schmerzauslöser aus.
Rezept: Avocado-Mus
Für zwei Portionen: 1 Avocado halbieren und das Fruchtfleisch herauslösen. Den Saft einer halben Zitrone darüberträufeln und mit einer Gabel zerdrücken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Als Brotaufstrich oder Dip für Rohkost!


Immunkraft: Kürbis stärkt die Schleimhäute

Die Mayas und Azteken feierten den Kürbis schon vor Tausenden von Jahren als heilige Arznei-Frucht. Heute weiß man: Im Kürbis steckt jede Menge Betacarotin, ein starkes Antioxidans, das die Widerstandfähigkeit gegen Infektionen erhöht, indem es die Schleimhäute schützt.  
Rezept: Kürbis-Suppe
Für 4 bis 6 Personen: 700 g Hokkaidokürbis entkernen und würfeln. Mit zwei Schalotten, 40 g Ingwer und einer kleinen Chilischote in Olivenöl andünsten. Mit etwas Curry bestäuben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann mit einem ­Liter Gemüsefond und 400 ml Kokosmilch aufgießen und 25 Minuten lang bei mittlerer Hitze kochen lassen. Suppe in tiefe Teller verteilen und eventuell mit Koriander bestreuen.


Erkältung: Omas Suppe hält Viren in Schach
In der Hühnersuppe stecken Stoffe, die entzündungshemmend wirken und bestimmte Substanzen blockieren, die Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute auslösen können. Außerdem enthält Hühnersuppe viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Eisen und Zink – das gibt Power für das geschwächte Immunsystem. Aber: Nur selbst gekochte Suppe hilft!
Rezept: Hühnersuppe
Ein Suppenhuhn in Bio-Qualität mit Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und 1 Zwiebel mit mindestens 1 Liter kaltem Wasser aufsetzen. Wichtig: Das Huhn muss bedeckt sein. Alles bei kleiner Hitze mindestens zwei Stunden kochen lassen. Nach 1,5 Stunden klein geschnittenes Suppengemüse (wie Lauch, Karotten, Sellerie) zufügen und salzen.


Sodbrennen: Bananen binden Magensäure
Bananen enthalten viel Kalium, das Magensäure bindet und so Magenweh lindern kann. Bananen regen die Produktion von Schleim an – das hindert die Magensäure daran, in der Speiseröhre aufzusteigen.
 Rezept: Bananenauflauf
Für zwei Portionen: Eine flache Auflaufform mit 1 TL Butter bestreichen. 2 Bananen in jeweils 3 Längsscheiben schneiden. Die Bananenscheiben nebeneinander in die Form legen, mit 1/2 EL braunem Zucker bestreuen und mit 60 ml Schlagobers begießen. Zum Schluss mit 1 EL Kokosflocken bestreuen. Im vorgeheizten Ofen bei 160°C zehn Minuten backen.


Blasenentzündung: Mit Cranberrys gegen Bakterien
Die nordamerikanische Cranberry-Frucht enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die Bakterien daran hindern, sich an den Schleimhäuten festzusetzen. Sie werden mit dem Harnfluss einfach ausgeschwemmt.
 Rezept: Cranberry-Cakes
Für zwei Personen: 75 g Mehl mit 1 TL Backpulver, 1 EL Zucker und 1/4 TL Natron mischen. 125 ml Milch und 1 Ei unterrühren. Teig 20 Minuten quellen lassen. In Pfanne etwas Öl erhitzen und aus dem Teig Pancakes backen. 50 g getrocknete Cranberrys und 20 g gehackte Walnüsse mit 50 ml Ahornsirup verrühren. Pan­cakes mit Cranberry-Sauce und etwas Sauerrahm anrichten.


Magenweh: Rote Rüben bei Schmerzen
Rote Rüben sind reich an sekundären Pflanzenstoffen, die die Funktion der Leberzellen stimulieren, die Gallenblase kräftigen und eine gereizte Magenschleimhaut schützen. Perfekter Partner dazu ist Kümmel (pusht Verdauung).
Rezept: Rüben-Salat
Für 2 Portionen: 300 g gekochte rote Rüben raspeln. 100 g Joghurt, 1 TL Öl, 2 EL Zitronensaft, 1/2 TL Kümmel und etwas Ingwer verrühren. Das Dressing mit Salz und Pfeffer abschmecken und die roten Rüben damit vermischen.


Einschlafen: Milch sorgt für Entspannung
Milch und Milchprodukte enthalten den schlaffördernden Eiweißstoff Tryptophan, der wiederum das Schlafhormon Melatonon lockt. Tipp: Honig erleichtert seine Aufnahme im Körper!
Rezept: Milchreis
Für zwei Portionen: 100 g Rundkornreis mit 200 ml Wasser, 2 TL Honig, etwas Zitronenschale und 1 Stange Zimt zum Kochen bringen. 25 Min. köcheln lassen. 150 ml Milch hinzufügen. 20 Minuten bei geringer Hitze fertig köcheln.


Durchfall: Karotten bremsen Beschwerden

Geriebene Karotten enthalten – ebenso wie Äpfel – viel Pektin: ein Quellmittel, das im Darm die Giftstoffe von Durchfall-Bakterien binden kann. Diese werden ausgeschieden, ohne dass sie sich im Darm einnisten können. Noch  besser verdaulich sind Karotten nicht roh, sondern in einer ­Suppe.
Rezept: Karottensuppe
Für zwei Portionen: 250 g Karotten putzen, schälen und in grobe Stücke schneiden. Dann in einem halben Liter Wasser eine Stunde lang köcheln. Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren und mit so viel Wasser auffüllen, dass die Menge einen halben Liter ergibt. Nochmals kurz aufkochen und nach Belieben mit Salz abschmecken. Bei Durchfall-Erkrankungen lauwarm und langsam löffeln.


Verdauung: Topinambur für gesunden Darm

Die Knolle enthält den leicht verträglichen Ballaststoff Inulin: Dieser kurbelt die Verdauung an und hilft gegen lästige Verstopfung. Inulin sorgt zudem für eine gesunde Darmflora – wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystem.
Rezept: Wintersuppe
Für zwei Portionen: 200 g Topinambur und 1/2 Zwiebel würfeln, eine Tomate vierteln. 50 g Sellerie, 1/2 Stange Lauch und 1 Karotte in dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse in 1 EL Butter dünsten. 1/4 l Gemüsebrühe zugeben. Suppe 15 Minuten kochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Pürieren, fertig.

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