Prävention

Nahrungsergänzung bremst Alzheimer

19.09.2013

Wirkung vor allem im Frühstadium. 130.000 Österreicher dement.

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Bestimmte Nährstoff- und Vitaminkombinationen könnten eine vorbeugende bzw. bremsende Wirkung bei Frühformen von Morbus Alzheimer haben. Darauf verwiesen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz österreichische Fachleute, die dazu ein Expertenstatement erstellt haben. Eine durch klinische Untersuchungen nach höchstem Standard nachgewiesene Wirkung eines solchen Mittels stellte sich allerdings nur im Frühstadium ein.

So erkennen Sie Alzheimer-Symptome

130.000 Menschen dement

"Morbus Alzheimer geht uns alle an. Weltweit sind 36 Millionen Menschen betroffen. In Österreich sind 110.000 bis 130.000 Menschen dement. Zwei Drittel aller Pflegeheimbewohner leiden an Demenz. Rund 500.000 Menschen weisen eine leichte kognitive Störung als Vorstadium auf. Die Zahl der Demenzpatienten wird sich in Österreich bis zum Jahr 2050 auf bis zu 270.000 Menschen erhöhen", sagte Antonia Croy (Präsidentin von „Alzheimer Austria“).

Oft zu spät erkannt

Das Problem liegt darin, dass es eine medikamentöse Behandlung von Morbus Alzheimer, diese Krankheit verursacht rund 80 Prozent der Demenzfälle, zumeist erst in der mittleren und in der Spätphase möglich ist. Andreas Winkler, Spezialist von der Abteilung für neurologische Rehabilitation der Klinik Pirwarth: "Heute diagnostizieren wir die Krankheit erst bei ihrem vollen Ausbruch. Da haben wir aber schon 30 Jahre der Entwicklung der Erkrankung für die Prävention verloren." Sinnvoll wäre es, ab dem Beginn jener krank machenden Abläufe im Gehirn zu handeln, welche schließlich zur fortschreitenden Demenz im Vollbild führen.

Frühe Diagnose wichtig

Katharina Pils, die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie, erklärte, dass es bereits Kriterien für eine frühere Diagnose von Morbus Alzheimer gebe: "Eine frühzeitige und zuverlässige Diagnose der Alzheimer Krankheit ist damit möglich. Sie ist insofern von besonderer Bedeutung, als man davon ausgeht, dass erste pathophysiologische Veränderungen bereits bis zu 30 Jahre vor Beginn eines Demenzsyndroms nachweisbar sind. Präventive Maßnahmen sind also möglich und sinnvoll."

Geistig aktiv bleiben!

Als vorbeugende Maßnahme sei es besonders wichtig, geistig rege zu bleiben und Eigenverantwortung zu übernehmen. Vorbeugen kann man auch durch eine gesunde Lebensweise: ausreichend Bewegung, Vermeidung von Übergewicht und gesunde Ernährung. In den vergangenen Jahren wurden in mehreren klinischen Studien Hinweise dafür gesammelt, dass auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Effekt haben könnten. Zu einem solchen Produkt ("Souvenaid") haben zwölf österreichische Experten ein schriftliches Statement als akkordierte Meinung verfasst.

Andreas Winkler, Spezialist von der Abteilung für Neurologische Rehabilitation der Klinik Pirawarth: "Es gibt fundierte Belege dafür, dass Patienten mit Morus Alzheimer spezielle Ernährungsbedürfnisse haben und eine Substitution spezifischer Nährstoffe dem Verlust von Synapsen (Kontaktstellen der Nervenzellen, deren Verlust mit gestörter Gedächtnisfunktion korreliert, Anm.) und ihrer Funktion entgegenwirken könnte."

Studien
Das neue Nahrungsergänzungsmittel wurde in rigorosen und sonst für Arzneimittelzulassungen notwendigen wissenschaftlichen Studien mit insgesamt rund 1.000 Patienten untersucht. Es enthält eine Kombination aus Nährstoffen (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure, Uridinmonophosphat und Cholin) und weiteren biologischen Kofaktoren (Phospholipide, Folsäure, die Vitamine B, C, E und Selen).

In den Studien zeigte sich bei Patienten im Frühstadium der Alzheimer Demenz nach zwölf Wochen eine Besserung der Gedächtnisleistung bei 40 Prozent der Probanden, welche das Mittel erhalten hatten. In der Placebo-Gruppe waren es nur 24 Prozent. Die positiven Ergebnisse waren auch in Studien mit 24 Wochen Dauer statistisch signifikant.

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