Masern: Sind Sie richtig geschützt?

Impfung

Masern: Sind Sie richtig geschützt?

Bisher hat sich der recht hohe, aber nicht völlig perfekte Durchimpfungsgrad der Menschen gegen die Masern in Österreich "bezahlt" gemacht. Zum Teil heftige Ausbrüche der potenziell gefährlichen Virusinfektion in der Schweiz, Deutschland, Südtirol, Frankreich, Spanien und Bulgarien haben noch nicht auf Österreich übergegriffen. Gesundheitsminister Alois Stöger (S) und die neue Leiterin der Sektion III im Ministerium ("Öffentlicher Gesundheitsdienst und medizinische Angelegenheiten"), Pamela Rendi-Wagner, riefen allerdings zur Wachsamkeit, Überprüfung des Impfstatus und zum allfälligen Nachholgen von Impfungen auf.

Masern in Nachbarländern
Die Masernepidemie breitet sich derzeit in den westlichen Nachbarländern Österreichs aus, die bereits zu zahlreich schweren Erkrankungs- und auch zu Todesfällen geführt hat. Es sei zu erwarten, dass die Erkrankungswelle nun vor allem in der Schweiz bedingt durch die schlechte Durchimpfungsrate zu einem starken Anstieg der Fälle führen wird. "Wir beobachten die Situation sehr aufmerksam", so Gesundheitsminister Stöger. Dazu auch Rendi-Wagner, bis vor kurzem Impf- und Tropenmedizin-Expertin an der MedUni Wien: "Wir haben in Österreich bisher rund ein Dutzend per Laborbefund bestätigte Fälle sowie etwa zwei Dutzend Verdachtsfälle." Maserninfektionen werden ja normalerweise durch den Arzt aufgrund des klinischen Erscheinungsbildes diagnostiziert.

Durchimpfungsrate
In Österreich haben die Bemühungen des Gesundheitsministeriums in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass mehr als 95 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren mindestens eine, weitere 80 Prozent zwei Teilimpfungen haben. "Aufgrund dessen ist es bis jetzt in Österreich noch nicht zu einem Anstieg der Fälle gekommen", erklärte man im Ministerium. Die letzte große Masernepidemie fand in Österreich im Jahre 2008 statt, Es gab mehr als 450 Fälle, allesamt ungeimpfte Personen. Die Krankheit war damals aus der Schweiz über anthroposophische Schulen bzw. Schüler solcher Institutionen eingeschleppt worden.

52 Fälle in Österreich
Vergangenes Jahr erkrankten 52 Personen in Österreich. "2011 liegen bis dato zwölf Labor-bestätigte Masernfälle vor - dem normalen Durchschnitt entsprechend. Ein weiterer Verdachtsfall liegt seit gestern bei einem ungeimpften Buben in Wien vor - er hatte sich vermutlich während eines Deutschlandaufenthalts bei einem an Masern erkrankten Kind angesteckt", teilte das Ministerium mit.

Hoch ansteckend!
Die Masern sind hoch ansteckend. Jede ungeschützte Person kann bei Einschleppung aus dem Ausland angesteckt werden und erkranken. Die Krankheit verläuft in einem Teil der Fälle - die Komplikationsrate liegt bei 20 Prozent - schwer und kann zu schweren bleibenden Schäden und sogar zum Tod führen.

Neben den typischen roten Hautflecken geht die Krankheit mit Fieber und einem erheblich geschwächten Allgemeinzustand einher. In manchen Fällen treten lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auf.

Symptome
: Zunächst untypische Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum, Entzündung der Bindehaut, trockener Husten und Fieber. Flecken in der Mundschleimhaut. Nach 3 - 5 Tagen Fieberschub und punktförmigen Rötungen auf der Haut beginnend hinter den Ohren. Ausbreitung über den ganzen Körper. Rückbildung nach ca. 3 Tagen. Schuppige Haut.
Ansteckungsgefahr: 3 Tage vor Auftreten des Ausschlags bis zu seinem Verschwinden.

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