Studie

Krebs-Früherkennung bei Rauchern

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CT-Untersuchung am wichtigsten für Personen mit höchstem Risiko.

Nur 20 bis 25 Prozent der Lungenkarzinom-Erkrankungen werden in einem heilbaren Stadium entdeckt. Eine vor einiger Zeit veröffentlichte Studie von US-Medizinern hat aber gezeigt, dass man bei Personen mit 30 Jahren Tabakkonsum (zumindest eine Packung am Tag, Anm.) mit regelmäßigen Computertomografie-Untersuchungen die Mortalität um 20 Prozent reduzieren kann. Doch der Aufwand wäre enorm. Eine neue Analyse der Daten der Studie, die jetzt im New England Journal erschienen ist, weist eventuell den Weg für die Zukunft. Untersucht man die Personen mit dem allerhöchsten Risiko, ist das am genauesten.

50.000 Menschen untersucht

Für die ursprüngliche Studie wurden mehr als 50.000 frühere oder gegenwärtige Raucher mit besonders hohem Zigarettenkonsum im Alter von 55 bis 74 Jahren über Jahre hinweg untersucht. Dabei wurde die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs jener Testgruppe, die regelmäßig per CT (bei geringer Strahlendosis) untersucht worden war, mit jener Gruppe abgeglichen, die lediglich Röntgenuntersuchungen hinter sich hatte. Das Ergebnis: Durch die bessere Früherkennung bei den Personen mit CT-Untersuchungen reduzierte sich bei ihnen die Sterblichkeit um ein Fünftel.

Aufwendig
Doch ein solches Vorgehen wäre bei vielen Millionen Rauchern ausgesprochen aufwendig. Stephanie Kovalchik vom Nationalen Krebsinstitut der USA (NCI) und ihre Co-Autoren analysierten deshalb die Daten noch einmal. "Wir bestimmten die Veränderung der Effektivität (der Screening-Untersuchung, Anm.), die Zahl der fälschlicherweise positiven Befunde und die Zahl der verhinderten Krebs-Todesfälle unter den 26.604 Studienteilnehmern, welche die CT-Untersuchungen mitgemacht hatten", schrieben sie jetzt im New England Journal of Medicine.

Ergebnis
Das Ergebnis: Unter den 20 Prozent der Probanden mit dem vergleichsweise noch immer geringsten Lungenkrebs-Risiko lag der Anteil der per CT-Untersuchungen verhütbaren Lungenkarzinom-Todesfälle nur bei einem Prozent. Auf die 60 Prozent der Probanden mit der allerhöchsten Gefährdung entfielen hingegen 88 Prozent der wirklich durch die Screening-Tests verhinderten Todesfälle, bei 64 Prozent der falsch positiven Ergebnisse (kein Krebs obwohl verdächtiger CT-Befund).

Die Autoren: "Das Screening mit Low Dose-Computertomografie verhütete die meisten Todesfälle unter den Probanden mit dem größten Risiko - und die wenigsten bei den Testpersonen mit der vergleichsweise geringsten Gefährdung." Fazit: Man sollte sich bei einem solchen Programm am ehesten auf die am meisten gefährdeten Langzeit-Raucher konzentrieren. Die untersten 20 Prozent kann man offenbar weglassen.
 

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