Antibiotika-resistent

Kampf gegen resistente Krankenhauskeime

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Mikrobiologen: Sorgsamer Umgang mit Antibiotika gegen Spitalskeime.

Im Kampf gegen resistente Krankenhauskeime haben Experten zu einem sorgsamen Umgang mit Antibiotika aufgerufen. "Nahezu alle bekannten Antibiotika-resistenten Krankenhauskeime sind weltweit und auch in Deutschland auf dem Vormarsch", sagte Tagungspräsident Martin Aepfelbacher am Montag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) in Hamburg. Es seien jedoch mittelfristig keine neuen Medikamente auf dem Markt zu erwarten.

Multiresistente Keime

Nur eine frühzeitige Diagnostik, ein intensiv durchgeführtes Hygienemanagement und ausgedehnte Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionen könnten "vor dieser Bedrohung schützen". In Deutschland erkranken demnach 3,5 Prozent aller Klinikpatienten an einer Infektion durch multiresistente Erreger, hieß es mit Bezug auf Daten des Berliner Robert Koch-Instituts.

Zu den Problemkeimen gehört beispielsweise das Bakterium Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), das vor allem bei im Krankenhaus erworbenen Infektionen eine Rolle spielt. Es ist seit mehr als 50 Jahren bekannt. Laut DGHM sind aber in den vergangenen zwölf Jahren Antibiotika entwickelt worden, die gut wirksam gegen MRSA sind.

Keine Behandlungsoptionen
Größere Sorgen machen den Experten nun Infektionserreger aus dem Darm, für die es den Angaben zufolge derzeit keine Behandlungsoptionen gibt. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Escherichia coli oder Klebsiellen, die Enzyme bilden und sich mit diesen gegen die Antibiotika wehren

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