Immer mehr Betroffene

Essstörungen: Initiative für eigene Klinik in Graz

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Frauenstadträtin und Med-Uni-Rektor sprechen sich für Klinik "zum Kassentarif" mit mehrwöchiger stationärer Therapie in der Gruppe aus.

Die Zahl der Menschen mit Essstörungen ist seit vielen Jahren im Steigen begriffen. Betroffen sind vor allem Frauen. Die Grazer Frauenstadträtin Martina Schröck (SPÖ) und der Rektor der Medizinischen Universität Graz, Josef Smolle, setzen sich nun für die Einrichtung einer Klinik in Graz für Menschen mit diesem gestörten Verhaltensbild ein.

Nach aktuellen Schätzungen sind rund 200.000 Österreicherinnen und Österreicher von einer Essstörung betroffen. Die häufigsten Formen sind die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa), die Magersucht (Anorexia nervosa) und Fressattacken (englisch "Binge Eating"). Von 1990 bis 2008 habe sich die Zahl der Spitalsaufenthalte, die unter dieser Diagnose stattfinden, von 269 auf mehr als 2.700 gesteigert, hieß es am Donnerstag im gemeinsamen Pressegespräch der Grazer Bürgermeisterstellvertreterin und dem Rektor.

In Graz gibt es zwar Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Landesnervenklinik (LSF) oder der Psychiatrischen Abteilung der Kinderklinik, "aber für schwere Formen von Essstörungen bedarf es einer hoch spezialisierten Einrichtung mit einem multi-modalen und umfassenden Therapiekonzept. So eine Einrichtung wäre auch für Graz wünschenswert", erläuterte Smolle.

Die Medizinische Universität Graz steht in wissenschaftlicher Kooperation mit einer stationären Einrichtung in Villach. Nach diesem Vorbild - die grundsätzlich freiwillige Therapie dauert fünf bis sieben Wochen stationär in der Gruppe mit bis zu zwölf Personen - stellt sich Smolle auch die Einrichtung einer ähnlichen Klinik in Graz vor. "Eines muss natürlich klar sein: Es muss zum Kassentarif behandelt werden und darf keine Geschäftemacherei sein", so Smolle.

Schröck sei sich "im Klaren darüber, dass wir als Stadt zwar weder die Kompetenzen, noch die ausreichenden finanziellen Mittel haben, eine solche spezialisierte Einrichtung umzusetzen". Von der Notwendigkeit einer solchen sei sie jedoch überzeugt und sprach dem Projekt ihre Unterstützung aus.

Stars im Mager-Wahn

Isabelle Caro (* 9. September 1982 in Paris; † 17. November 2010 in Paris) starb an den Folgen ihrer jahrelangen Magersucht. Ihr niedrigstes Gewicht war 25kg. Sie wurde bekannt durch die Anti-Magersucht Fotokampagne auf der sie nackt ihren abgemagerten Körper zeigte. Nach ihrem Tod beging ihre Mutter im Januar 2011 Suizid.

Serien-Star Portia de Rossi (38) war 18 Jahre lang magersüchtig. Zu ihren schlimmsten Zeiten wog Rossi 37 Kilo.

Ein Model bei der Chanel Show 2011. Dürr ist chic: die Mager-Diktatur der Modewelt erlaubt keine Pardons.

Gefährlich dünn: Allegra Versace, Tochter von Donatella Versace soll im Frühjahr 2007 nur noch 30kg gewogen haben und künstlich ernährt worden sein. Seit Jahren kämpft sie gegen ihre Essstörung.

Dünn und dünner: Portia de Rossi mit „Ally McBeal“-Serien-Kollegin Calista Flockhart.

Demi Moore spindeldürr nach der Trennung von Ashton Kutcher.

Immer mehr Hollywood-Stars leiden unter dem großen Druck, schlank zu sein. Claudia Schiffer.

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Mary-Kate Olsen - abgemagert, entkräftet und unglücklich. Der Kinderstar kämpft seit Jahren mit der Magersucht.

Nicole Richie in ihrer dürrsten Zeit: nur noch Haut und Knochen...

Auch Lindsay Lohan konnte dem Druck des Dünn-Seins in Hollywood nicht Stand halten. Exzessive Parties und Koks sollen ebenfalls dazu beigetragen haben.

Lollipop-Figur: Paris Hilton's riesiger Kopf in Proportion zum dürren Körper ist ein typisches Anzeichen für Bulimie.

Victoria Beckham total ausgezerrt. Herausstehende Schlüsselbeinknochen, eingefallenes Gesicht, dürre Beine- das einstige Spice-Girl hielt jahrelang strikte Diäten.

Beverly Hills Star Tori Spelling gilt seit Jahren als essgestört. Extreme Gewichtsab- und -zunahmen und Schönheitsoperationen hinterließen deutliche Spuren an ihrem entkräfteten Körper.

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