Feines Näschen

Dicke riechen Essen besser

18.11.2010

Der feinere Geruchssinn verleitet dann zum Weiteressen.

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Übergewichtige verfügen über einen besseren Geruchssinn für Nahrung. Wissenschaftler der University of Portsmouth gehen davon aus, dass diese ersten Hinweise helfen könnten zu erklären, warum manche Menschen mit ihrem Gewicht kämpfen. Es ist bereits bekannt, dass der Teil des Gehirns, der Informationen über Gerüche verarbeitet, mit jenen verbunden ist, die über die Ernährung bestimmen. Details der Studie wurden im Fachmagazin Chemical Senses veröffentlicht.

Fettsüchtig!

In Großbritannien ist laut BBC ein Viertel der Erwachsenen fettsüchtig. Ärzte befürchten, dass in Zukunft noch mehr Menschen übergewichtig sein werden. Zu einem großen Teil dürften dafür zuviel Essen und zu wenig Bewegung verantwortlich sein. Wissenschaftler erforschen jedoch auch seit einiger Zeit die dieser Epidemie zugrunde liegenden Ursachen.

Veränderter Geruchssinn
Das Team um Lorenzo Stafford wollte untersuchen, ob nicht auch ein veränderter Geruchssinn teilweise verantwortlich sein könnte. 64 Freiwillige wurden ersucht, an einer Reihe von Experimenten teilzunehmen, die ihre Fähigkeit zu riechen testeten. Es scheint so zu sein, dass Menschen Essensgerüche besser wahrnehmen können, nachdem sie gegessen haben und nicht wenn sie hungrig sind.

Die genauen Ursachen dafür sind bisher unbekannt. Stafford vermutet, dass der Körper so erkennt, dass keine weitere Nahrung mehr aufgenommen werden muss und damit verhindert, dass zu viel gegessen wird. Übergewichtige haben einen deutlich besseren Geruchssinn für Lebensmittel als Schlanke. Das gilt vor allem dann, wenn sie eine vollständige Mahlzeit zu sich genommen haben.

Hang zum Zunehmen
Stafford geht davon aus, dass dieser feinere Geruchssinn die Menschen dazu verleiten könnte weiterzuessen, auch wenn sie längst satt sind. Es sei denkbar, dass diese Wahrnehmung bei Menschen mit einem Hang zum Zunehmen eine aktivere Rolle spielt. Der Wissenschaftler hofft, dass diese Forschungsergebnisse weitere Studien in diesem Bereich anregen werden.
 

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