Zahnmedizin

Das sind Plomben aus Bienenwachs

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Beweisstück für vorgeschichtliche Zahnmedizin in Slowenien gefunden.

Bereits in der Jungsteinzeit vor 6.500 Jahren bekamen Menschen Zahnfüllungen - vermutlich um Schmerzen zu lindern. Das zeigt ein Kieferknochen inklusive einem Zahn mit Bienenwachsfüllung, den Forscher in Slowenien gefunden haben.

"Diese Entdeckung ist vielleicht das älteste Beweisstück für vorgeschichtliche Zahnmedizin in Europa und das früheste bekannte Beispiel für eine therapeutisch-schmerzlindernde Zahnfüllung", sagte Teamleiter Federico Bernardini vom Internationalen Zentrum für Theoretische Physik in Triest. Er präsentiert den Fund im Fachjournal "Plos One".

Das Bienenwachs könne kurz vor oder kurz nach dem Tod des Menschen in den Zahn eingearbeitet worden sein, schreiben die Forscher. Wann genau, wissen sie aber nicht. Sollte der zahnmedizinische Eingriff erfolgt sein, bevor der Patient starb, habe die Füllung wohl einen ganz einfachen Zweck gehabt: Schmerzen lindern und einen empfindlichen Riss im Zahnschmelz schützen.

Das Team untersuchte das Fundstück mit verschiedenen analytischen Methoden wie der Mikro-Computertomographie oder der Infrarotspektroskopie. Angesichts der wenigen derartigen Nachweise könne die Füllung helfen, eine bessere Vorstellung von urgeschichtlicher Zahnmedizin zu bekommen, heißt es in einer Mitteilung des Journals.

Frühere Studien hatten gezeigt, dass bereits vor 9.000 Jahren Zahnärzte im heutigen Pakistan den Bohrer ansetzten. Im Gräberfeld von Mehrgarh in Belutschistan hatte ein internationales Team um Roberto Macchiarelli von der französischen Universität Poitiers Backenzähne mit eindeutigen Bohrlöchern gefunden. Sie wurden 2006 im britischen Magazin Nature (Bd. 440, S. 755) vorgestellt. Zahnfüllungen waren nach der langen Zeit nicht nachweisbar, wurden aber nicht ausgeschlossen.

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