Mittel gegen Burn-out?

"Brain Waves" gegen Stress

Teilen

Schluss mit Dauerstress! Akustische Signale sollen das Gehirn herunterbremsen.

Ein mögliches Mittel gegen Dauerstress und eventuell auch Burn-out: Am Donnerstag wurde in Wien ein System „Brain Wave Tec“ präsentiert, mit dem Kunden in Schlankheitsstudios (Shape-Line) auch Entspannung finden sollen. Die Methode ähnelt jener der „Mind Machines“ vor rund 20 Jahren und basiert auf akustischen Reizen.

„Es gibt gute Grundlagen dazu, gute Erfahrungen – auch wenn die Methode wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt ist“, sagte bei einer Pressekonferenz der Radiologe und Kommunikationsberater Johannes Hofmann. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem „Helfer-Syndrom“ von medizinischem Personal, quasi ein Vorläufer des heute so „populären“ psychischen Burn-out.

Entspannungsphasen
Im Endeffekt geht es um das Erzielen von Entspannungsphasen, um Dauerstress zu verhindern. Bei den „Brain Waves“ hört der Betroffene über Kopfhörer „Binaurale Beats“, die in der Tonhöhe zunächst weiter, dann immer weniger auseinanderklaffen. Daraus ergeben sich Interferenzen mit dem An- und Abschwellen der Tonstärke, die bei Annäherung der Frequenzen langsamer werden. Das soll über die Thalamus-Gehirnregion wirken und die bei Stress von acht bis 13 Hertz auf 20 bis 40 Hertz gesteigerte Schwingung der Gehirnfunktion bremsen.

Das Problem mit der Wissenschaft: Die Gehirnschwingungen sind elektrische EEG-Frequenzen, die „Beats“ hingegen Tonsignale. Das lässt sich nicht so leicht übertragen, soll aber trotzdem eine Wirkung haben.

Auswirkungen

Unbestritten sind jedenfalls die möglichen Auswirkungen von Dauerstress. Der Weg zum Burn-out führt vom Überengagement (Phase I) zu kognitiver und emotionaler Entkoppelung (selbst zugewiesene Schuldgefühle oder Zuweisung der Schuld an der Überforderung an Andere oder „das System“/Phase II) und schließlich völliger Dekompensation mit autoaggressivem oder aggressivem Verhalten (Phase III).

Das birgt – so Hofmann – auch dauernde physiologische Veränderungen in sich: Über Signale aus der Hypophyse im Gehirn kommt es zur vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol aus den Nebennieren, was beispielsweise eine Erhöhung des Blutzuckers und eine Immunsuppression erzeugt. Samt ständiger Blutdruck- und Herzfrequenzsteigerung ist das langfristig ausgesprochen gesundheitsschädlich. Es gibt allerdings viele Methoden, wie man zu Entspannung und Erholung kommen kann.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo