Binge Eating

Verhaltenstherapie hilft gegen Essanfälle

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Die Binge Eating Störung ist mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar.

Fünf Prozent der Normalgewichtigen und 40 Prozent der Übergewichtigen leiden an unkontrollierbaren, regelmäßigen Essanfällen. Die Binge Eating Störung ist mit Verhaltenstherapie gut behandelbar, wie nun eine Studie von Freiburger und Basler Forscherinnen zeigt.

Essstörung
Die Binge Eating Störung (BES) ist die am weitesten verbreitete Essstörung. Betroffene nehmen immer mehr zu, was von quälenden Scham- und Schuldgefühlen begleitet wird. Sie leiden aber auch vermehrt unter klinisch relevanten Angstzuständen, depressiver Stimmung, Rückzug und zunehmender Isolation, wie die Universität Freiburg in einem Communique vom Montag schreibt.

Verhaltenstherapie
Diesen Teufelskreis kann eine kognitive Verhaltenstherapie durchbrechen, wie eine Studie des Teams um Simone Munsch von der Uni Freiburg ergab. Für die Studie nahmen 80 Übergewichtige und Adipöse für 16 Wochen einmal pro Woche entweder an einer kognitiven Verhaltenstherapie oder einem Gewichtsreduktionsprogramm teil.

Noch sechs Jahre nach Abschluss der Behandlung wiesen nur vier Prozent von ihnen weiterhin deutliche Anzeichen einer BES auf, wie die Forscherinnen im Fachblatt "Behaviour Research and Therapy" berichten. Allerdings hatte ein beträchtlicher Teil der Patienten in dieser Zeit noch Essanfälle erlebt.

Psychische Gesundheit
Andere mit der Krankheit einhergehende psychische Störungen wie Depressivität oder Ängstlichkeit gingen ebenfalls deutlich zurück. "Dies kann als ein weiterer Hinweis auf die Stabilisierung der psychischen Gesundheit der Betroffenen gewertet werden", schreiben die Autoren.

Als Erfolg werten die Forscherinnen auch, dass die Betroffenen nicht weiter zunahmen und ihren Körperfettanteil sogar leicht senken konnten. Dies reduziere die mit dem Übergewicht verbundenen Gesundheitsrisiken. "Es gehört zur Krankheit, dass die Menschen mehr und mehr zunehmen", sagte Andrea Wyssen aus Munschs Team der Nachrichtenagentur sda.

Dieses Ergebnis weckt laut den Autorinnen die Hoffnung, dass sich mit der Behandlung der psychischen Störung BES auch das Problem des Übergewichts der Betroffenen langfristig angehen lässt. "Betroffene sollten sich deshalb so früh wie möglich behandeln lassen", sagte Wyssen.

Dem stehe im Weg, dass die Binge Eating Störung in der Schweiz nur unzureichend bekannt sei, halten die Studienautorinnen fest. Vielfach würden BES-Patientinnen und -Patienten in Übergewichtsprogrammen behandelt.

Die besten Tricks gegen Heißhunger

Am besten, Sie stillen den Appetit mit kleinen, kalorienarmen Snacks wie Obst oder Joghurt, und zwar bevor der Hunger zu groß wird. Denn wenn der Magen knurrt, greifen wir eher zu Schokolade oder anderen fettigen Snacks.

Wer ständig Heißhunger verspürt, sollte sein Essverhalten genauer beobachten. Ständige Diäten können die Lust auf Süßes und Fettiges erst recht fördern.

Besonders Vollkornprodukte machen lange satt. Ersetzen Sie Weißbrot durch frisches Vollkornbrot. Mehrere kleine Mahlzeiten füllen den Magen gleichmäßiger als wenige große. Wer jeden Bissen gut kaut, ist schneller satt.

Auch scharfe Gerichte bremsen den Hunger. Chili, Tabasco & Co. heizen nicht nur dem Stoffwechsel kräftig ein, man isst dann auch kleinere Portionen.

Greifen Sie bei Stress sofort zu Schokolade? Versuchen Sie lieber mal zuckerfreien Kaugummi, der entspannt auch und liefert keinen zusätzlichen Kalorien.

Nach dem Essen kommt er automatisch, dieser unwiderstehliche Hunger auf etwas Süßes. Gönnen Sie sich nach der Hauptmahlzeit ein kleines Dessert, vermeiden Sie aber sehr süße Lebensmittel, die fördern den nächsten Heißhungerschub.

Putzen Sie sich nach jeder Mahlzeit gründlich die Zähne: Der frische, minzige Geschmack im Mund neutralisiert den Appetit auf Süßes ganz automatisch.

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