Das sollten Sie wissen

Die 6 wichtigsten Fragen zu Brustkrebs

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Wie kann man sich am besten schützen? Experten antworten!

Sind Sie über 20? Dann sollten Sie zumindest einmal im Jahr Ihre Brust beim Gynäkologen – im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung – untersuchen lassen und sie einmal im Monat selbst auf Veränderungen hin abtasten. Denn: In Österreich erkranken jährlich 5.000 Frauen an Brustkrebs – und je früher dieser erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Experten-Tipps. Wir baten Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, und Paul Sevelda, Gynäkologe am Krankenhaus Hietzing und Präsident der Österreichischen Krebshilfe, die wichtigsten Fragen zum aktuellen Gesundheitsthema zu beantworten.

1. Gehen schon alle Frauen zu den Vorsorge-Checks?
Doris Kiefhaber:
Leider nein. Obwohl in Österreich alle Vorsorgeuntersuchungen (wie Tastuntersuchung und Krebsabstrich beim Gynäkologen; Mammografie) kostenlos sind, gehen immer noch viele Frauen nicht hin. Die Österreichische Krebshilfe erinnert anonym per E-Mail oder SMS an alle fälligen Checks. Es ist ganz einfach: Sie müssen sich nur auf www.krebshilfe.net für den kostenlosen Service anmelden. Am besten gleich!

2. Was kann ich selbst tun, um mein persönliches Brustkrebs-Risiko zu senken?
Paul Sevelda:
Die wichtigsten Maßnahmen sind: Rauchen Sie nicht, ernähren Sie sich vernünftig, trinken Sie nicht mehr als ein Glas Alkohol am Tag, vermeiden Sie Übergewicht und nutzen Sie jede Möglichkeit zur Bewegung. Die sportwissenschaftliche Empfehlung lautet: 40 Minuten, drei mal pro Woche aktiv sein. Wichtig dabei ist die Regelmäßigkeit. Aber: Selbst wenn Sie all diese Gesundheitsmaßnahmen befolgen, heiß das nicht, dass Sie nicht doch an Krebs erkranken können. Deshalb sind die Vorsorge-Checks so wichtig.

3. Stimmt es, dass immer mehr junge Frauen an Brustkrebs erkranken?
Sevelda:
Richtig ist, dass man in den letzten Jahren bei jüngeren Frauen einen Anstieg der Erkrankungsrate feststellen konnte. Aber: Der Anteil an Frauen, die vor dem 40. Lebensjahr an Brustkrebs erkranken, liegt bei zehn Prozent aller Fälle. Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter an und erreicht ein Maximum zwischen dem 55. und 75. Lebensjahr.

4. Wie gefährlich ist die Strahlenbelastung bei einer Mammografie?
Kiefhaber:
Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, bei der auch kleine Tumore – die noch nicht tatsbar sind – festgestellt werden. Die Untersuchung ist ab dem 40. Lebensjahr in zweijährigem Abstand anzuraten. Die modernen Geräte halten die Strahlenbelastung so gering, dass sie mit der eines Transatlantikflugs vergleichbar sind. Das Risiko, damit Brustkrebs zu verursachen, ist unmessbar klein geworden. Ärzte mit Qualitätszertifikat finden Sie auf: www.krebshilfe.net

5. Wer hat denn ein besonders hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken?
Sevelda:
Das größte Erkrankungsrisiko weisen jene Frauen auf, in deren Familien mehrfach Brustkrebs aufgetreten ist. Faktoren für ein gering erhöhtes Risiko sind etwa Kinderlosigkeit, fehlende Stilltätigkeit, geringe körperliche Aktivität, die kombinierte Hormonersatztherapie (Östrogene und Gestagene), erhöhter Alkoholkonsum und Übergewicht.

6. Ersetzt die Mammografie den Selbst-Check der Brust?
Kiefhaber:
Auf keinen Fall! Es ist eine Ergänzung zur Mammografie. Denn: Jedes zweite Mammakarzinom wird von der Frau selbst entdeckt. Tasten Sie einmal im Monat die Brust ab. Warnsignale sind Knoten, einseitige Sekretion aus der Brustwarze, Größenveränderungen oder Ekzeme. Weitere Abklärung ist wichtig – sie kann Leben retten.

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