In Österreich

20.000 Krebstote jedes Jahr

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37.000 Neuerkrankungen. Risiko der Krankheit geht zurück.

Krebserkrankungen sind in Österreich für etwa ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich. Jedes Jahr sterben rund 20.000 Menschen an der heimtückischen Krankheit. Wie eine neue Publikation der Statistik Austria zeigt, bekommen hierzulande rund 37.000 Österreicher die Diagnose. Eine Zunahme gab es vor allem bei Fällen von Brustkrebs.

In der Publikation "Krebsinzidenz und Krebsmortalität in Österreich 2014" wurden Zahlen aus dem Jahr 2001 mit jenen aus 2011 verglichen. Während vor 13 Jahren noch 37.137 Menschen in Österreich an Krebs erkrankt sind, waren es 2011 nur noch 37.067 Betroffene. Allerdings erlagen deutlich mehr Menschen an ihrer Krebserkrankung im Jahr 2011 (19.992) als zehn Jahre zuvor (18.487).

Krebsdiagnose
Aufgeteilt nach Geschlecht bedeutet das, dass pro Jahr in Österreich rund 19.000 Männer und 18.000 Frauen mit einer Krebsdiagnose konfrontiert sind, bei jährlich rund 9.000 Frauen und 11.000 Männern führt diese Erkrankung zum Tod.

Sterblichkeit rückläufig
Berücksichtigt man die Veränderung der Altersstruktur der österreichischen Bevölkerung und werden Risikofaktoren wie etwa der Lebensstil (Rauchen, Ernährung, etc.) hinzugerechnet, geht laut Statistik Austria allerdings das Risiko, an Krebs zu erkranken bzw. daran zu sterben, zurück. Der Rückgang der Neuerkrankungsrate betrug bei Männern 20 Prozent und bei Frauen neun Prozent. Auch die Krebssterblichkeit war in den vergangenen zehn Jahren rückläufig, bei den Männern etwas stärker (minus 14 Prozent) als bei den Frauen (minus acht Prozent).

Prostata, Lunge, Darm und Brust

Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind weiterhin Prostatakrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Bei den Frauen waren die Brust, der Darm und die Lunge die häufigsten Lokalisationen von Krebserkrankungen.

Prostatakrebs
Prostatakrebs machte im Jahr 2011 bei den Männern mit knapp 4.722 Fällen ein Viertel aller bösartigen Neubildungen aus. Altersstandardisiert gingen die Neuerkrankungen in den vergangenen zehn Jahren um 28 Prozent zurück. Rund jeder elfte Krebstodesfall bei den Männern war auf Prostatakrebs zurückzuführen. Die Rate der Sterblichkeit an Prostatakrebs sank in den vergangenen zehn Jahren um etwa 30 Prozent.

Brustkrebs

Brustkrebs ist mit einem Anteil von 30 Prozent (bzw. 5.349 Fällen im Diagnosejahr 2011) bei den Frauen seit langem die häufigste Krebserkrankung. Allerdings nahm die Neuerkrankungsrate im Vergleich zu 2001 um vier Prozent ab. Die Sterblichkeit an Brustkrebs sank bei Frauen in den vergangenen zehn Jahren um 21 Prozent. Dennoch war Brustkrebs auch 2011 die häufigste Krebstodesursache bei Frauen. 16 Prozent aller weiblichen Krebssterbefälle waren 2011 auf Brustkrebs zurückzuführen.

Lungenkrebs
Lungenkrebs bei Männern war im Jahr 2011 mit knapp 2.400 Sterbefällen die häufigste Krebstodesursache, obwohl die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate der bösartigen Lungentumore bei Männern in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent zurückging. Für Frauen stieg die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate seit 2001 um 25 Prozent an, und die Sterblichkeit an Lungenkrebs erhöhte sich bei Frauen im selben Zeitraum um fünf Prozent. Im Jahr 2011 starben rund 1.300 Frauen an einem bösartigen Lungentumor.

Darmkrebs
Darmkrebs verursachte mit 4.348 Fällen zuletzt 13 Prozent aller neudiagnostizierten Tumore im Jahr 2011. Die altersstandardisierten Erkrankungsraten sind seit 2001 insgesamt um 24 Prozent zurückgegangen. Darmkrebs war 2011 für jeweils elf Prozent der Krebssterbefälle von Männern und Frauen verantwortlich. Die Sterblichkeit sank im Vergleichszeitraum bei beiden Geschlechtern um knapp ein Drittel.

Krebsmythen unter der Lupe 1/10
1. Krebs durch zu engen BH
Nein! Weder enge BHs noch BHs mit oder ohne Bügel haben Einfluss auf das Brustkrebsrisiko.

 
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