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Greta Elisa Hofer: Österreichs neues Topmodel

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Für die Tirolerin Greta Elisa Hofer ging der Traum Tausender Models in Erfüllung: Sie ist das neue Gesicht für Prada. Die 20-Jährige im sehr persönlichen Interview.

Ja, sie könnte sich durchaus schon einen kleinen Höhenflug erlauben. Doch Fehlanzeige: Greta Elisa Hofer spricht mit sympathischem Tiroler Akzent, ruhiger Stimme und kann ihre Freude über die jüngsten Ereignisse in ihrem Leben kaum verbergen. „Vielen, vielen Dank“, freut sie sich über unsere Gratulation zu dem wohl wichtigsten Auftrag ihres jungen Model-Lebens – jenem des Luxus­labels Prada, das die 20-Jährige mit dem markanten Kurzhaarschnitt zum neuen Kampagnenmodel auserkor.
 
 
Im MADONNA-Gespräch verrät Greta, wie sie sich in der Modelwelt schlicht nennt, dass sie nicht immer so selbstsicher war und macht kein Geheimnis aus ihrem Glück mit ihrer Lebensgefährtin.
 
Greta, herzliche Gratulation zu diesem Coup! Waren Sie selbst ein wenig überrascht? 
Greta Elisa Hofer: Ohja, ich habe damit gar nicht gerechnet –  es hat auch ein wenig gedauert, bis ich es realisiert habe. Aber umso überwältigender sind jetzt die vielen positiven Reaktionen darauf. 
 
Wie kamen Sie zum Modeln? War das immer schon Ihr großer Traum? 
Greta: Ich habe in meiner Schulzeit in Innsbruck schon ein paar Mal gemodelt, bin bei der Modenschau meiner Schule mitgelaufen oder für kleine Geschäfte. Als ich dann nach Wien gezogen bin, hat mich Andreas Kranebitter, der Headbooker von SP Models, auf Instagram angeschrieben. Geplant war das also eigentlich alles nicht und das Modeln war auch nicht mein allergrößter Traum – aber jetzt ist es sehr aufregend und wunderbar. 
 
Sie studieren ja auch. Wird das Studium jetzt hintangestellt? 
Greta: Ja, ich studiere Kunstgeschichte und Literaturwissenschaften in Wien. Durch meinen Exklusivvertrag mit Prada  darf ich sechs Monate keine anderen Jobs annehmen – daher lässt sich das Modeln im Moment sehr gut mit dem Studium verbinden. Abgesehen davon achtet meine Agentur auch darauf, dass ich Prüfungstermine möglichst einhalten kann. Das finde ich sehr angenehm, weil mir das Studium auch wichtig ist. Ich weiß aber nicht, wie es in einem halben Jahr aussieht … wenn ich vielleicht viele Jobs habe und viel reisen muss, wie sich das dann vereinbaren lässt. Aber mal sehen. Grundsätzlich ist es mir wichtig, auch im Studium dranzubleiben und es abzuschließen. 
 
Im Herbst sind Sie bereits in Mailand für Prada gelaufen – was war das für ein ­Gefühl? 
Greta: Das kann man gar nicht richtig in Worte fassen, weil es einfach so viele verschiedene Gefühle sind, wenn man das erste Mal für so ein tolles Label Mode präsentiert. Es ist sehr aufregend, wenn man so große Persönlichkeiten trifft und weiß, dass die sich für mich entschieden haben. Und man ist sehr, sehr, sehr nervös – und auf der anderen Seite ist es ein wirklich tolles Gefühl, weil auch wirklich alle mit mir so gut und freundlich umgegangen sind. 
 
 
Haben Sie bis dato schon einmal schlechte Erfahrungen als Model gemacht? 
Greta: Nein, bis jetzt habe ich grundsätzlich nur positive Erfahrungen gemacht. Es gibt natürlich Agenturen, die Druck wegen des Gewichts machen – aber meine Agentur wehrt so etwas immer sofort ab. Das ist mir auch wichtig. 
 
Wie lautet denn Ihrer Meinung nach Ihr Erfolgsgeheimnis? Was macht Sie zum neuen Prada-Face?  
Greta: Gute Frage. Ich habe eigentlich selbst keine Antwort darauf, das habe ich mich selbst schon sehr oft gefragt. (lacht) An der Figur kann es, glaube ich, nicht liegen, denn schließlich haben alle Models so eine Figur. Wahrscheinlich an den kurzen Haaren, weil es einfach ein moderner Look ist. Und wahrscheinlich auch an meinem Gesicht. Aber wie auch immer … es ist auf jeden Fall sehr crazy und ich kann es mir selber nicht ganz erklären, warum ich die eine von so vielen bin, die dafür ausgewählt wurde. Aber es macht mich natürlich stolz. 
 
Haben Sie die Haare immer schon so kurz getragen?
Greta: Nein, vor circa zwei Jahren habe ich sie mir ganz kurz schneiden lassen – da hatte ich echt nur 5 Millimeter. Im Lockdown sind sie etwas gewachsen – und jetzt bleiben sie, glaube ich, auch ein bisschen länger.
 
Waren Sie immer schon so selbstbewusst wie heute? 
Greta: In der Schule war ich generell eine eher unscheinbare Person, würde ich sagen. Ich bin nicht aufgefallen und war, denke ich, auch immer relativ unsicher mit mir. Das hat sich dann aber mit 16 Jahren gelegt, weil ich mich auch intensiv mit mir auseinandergesetzt habe. Mental Health ist sehr wichtig, finde ich – gerade auch im Model-Business. 
 
Was sagen Ihre Eltern zur Ihrer Karriere?
Greta: Die sind natürlich megastolz. Am Anfang war ihnen auch nicht bewusst, was das für ein Riesending ist, aber sie freuen sich sehr, zumal sie (Gretas Mama arbeitet in einem Plasmazentrum, ihr Vater ist Masseur, Anm.) mit der Branche sonst ja gar nichts zu tun haben. 
 
Sind Sie selbst sehr modeinterssiert, ein Fashion Victim sozusagen? 
Greta: Mittlerweile immer mehr. Ich war schon immer interessiert. Aber jetzt bekomme ich durch die Arbeit als Model natürlich immer mehr Verständnis dafür und auch Input. 
 
Sind leben mit Ihrer Lebensgefährtin in Wien. Was sagt sie zu dem internationalen Durchbruch? Hat sie Sorge, dass Sie viel unterwegs sein werden? 
Greta: Natürlich kann das Modelleben eine Belastung für eine Beziehung sein, aber bei uns klappt das sehr gut und wir schauen einfach, wie es weitergeht. Meine Freundin fotografiert auch und kennt das Business ein bisschen. Das ist ein Vorteil. 
 
Was haben Sie sich denn von Ihrem ersten großen Lohn als Model geleistet?  
Greta: Ich bin eigentlich sehr sparsam, aber einen Traum habe ich mir erfüllt – ich habe mir eine Analog-Kamera gekauft, weil ich auch leidenschaftlich gerne fotografiere. 

Klingt nach zweitem oder drittem Standbein nach der Modelkarriere … 
Greta: (lacht) Ja, vielleicht – aber jetzt mache ich mal vor der Kamera weiter.
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