Frida Giannini plant eigene Linie

Erdbeben bei Gucci: Führungsduo muss gehen

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Wegen sinkender Umsätze - Gucci sucht Neubeginn auf russischem Markt

Erdbeben beim italienischen Luxuskonzern Gucci: Das Führungsteam aus Chefdesignerin Frida Giannini und ihrem Ehemann, Geschäftsführer Patrizio Di Marco, muss unter dem Druck sinkender Umsätze gehen. Giannini wird am 25. Februar ihre eigene Kollektion vorstellen. Di Marco werde nach fast sechs Jahren als Gucci-Chef zu Jahresbeginn durch Marco Bizzarri ersetzt, teilte Guccis Mutterkonzern Kering mit.

Die 42-jährige Römerin ist seit 2006 Chefdesignerin beim 1921 gegründeten toskanischen Modehaus. Sie war erst 34 Jahre alt, als sie in die Fußstapfen von Tom Ford trat. Sie gilt als eine der mächtigsten und einflussreichsten Frauen in der internationalen Modebranche und ist mit einigen der prominentesten Stars des Showbiz vertraut. Giannini hat der Marke Gucci einen neuen Look verpasst. Der Name ihres Nachfolgers wurde noch nicht bekannt gegeben.

Neue Strategie
Mit dem Umbau an der Gucci-Spitze solle der Marke neuer Schwung gegeben und ihre Weiterentwicklung beschleunigt werden, verlautete aus dem Kering-Hauptquartier. Gucci ist zuletzt von schwächelnden Umsätzen belastet. Der Nobelbrand hat vor allem die Folgen des schwieriges Geschäftsumfelds in China zu spüren bekommen. Gucci, Schwergewicht unter den größten Luxusmarken der Welt, erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,56 Milliarden Euro. Das Wachstum blieb zuletzt aber hinter den Erwartungen zurück. Di Marco, seit Anfang 2009 an der Gucci-Spitze, sei mit seiner Strategie gescheitert, die Marke mit teureren Produkten im oberen Luxussegment zu etablieren, kommentierten italienische Medien.

Die Hoffnungen auf den Neubeginn lasten jetzt auf Di Marcos Nachfolger Bizzarri, der auf eine lange Karriere an der Spitze der Kering-Marken Stella McCartney und Bottega Veneta zurückblicken kann und seit wenigen Monaten bei dem Konzern für das Segment "Luxus - Couture und Lederwaren" zuständig ist. Diese Aufgabe wird vorübergehend Kering-Chef Francois-Henri Pinault übernehmen.

Um die Umsatzzahlen zu steigern, hat Gucci zuletzt eine Russland-Kampagne angekündigt. Um sich stärkere Anteile auf dem rentablen russischen Luxusmarkt zu sichern, eröffnete Gucci in den letzten Tagen gleich zwei Stores in Moskau. Eingeweiht wurde unter anderem eine Boutique im namhaften Kaufhaus GUM. Gucci hat hinzu ein dreistöckiges Flagshipstore auf 1.000 Quadratmetern im Zentrum der Hauptstadt eingeweiht. Die Einrichtung wurde von Giannini selber entworfen. Die Einweihung wurde mit einer Modeschau gefeiert, bei der eine Sonderkollektion für den russische Markt vorgestellt wurde.

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