Die Pariser Couture geht zurück in die Zukunft

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Zurück in die Zukunft heißt es zur Zeit bei den Pariser Haute-Couture-Schauen für Frühjahr/Sommer 2010.

Die Designer machen mit messerscharfen Schnitten aus historischen Quellen Zeitgemäßes, wenn nicht Futuristisches.

Allen voran Givenchy-Designer Riccardo Tisci, der am Dienstagabend, dem dritten Tag der Schauen der "Hohen Schneiderkunst", einen von den 70er Jahren inspirierten, doch hypermodernen Look zeigte. Coole Damensmokings, unter denen mit Pfauenfedern bestickte T-Shirts hervorlugten, sexy Cocktailkleider mit transparenten Oberteilen oder elegante Abendkleider mit lässigem Hippie-Touch und Farben wie Elektrisch-Blau oder glitzerndes Grün werden auch ganz junge Kundinnen begeistern.

Stephane Rolland ist der Couturier der schönen, stets mit Klasse gekleideten Rania von Jordanien. Adel verpflichtet, und so zeigte er noble Entwürfe mit kunstvollen Details. Jacke-Kleid-Kombinationen oder ärmellose Abendkleider mit hohem Kragen aus fließender Seide warteten mit feinen Plissierungen auf, lange Roben schmückte er mit Stickereien aus Plättchen, die sich einmal zum grafischen Muster fügten, einmal - in Halbkreisform gebracht und sorgsam aufgereiht - wie Drachenschuppen vom Entwurf abstanden. Neben Schwarz und Weiß zeigte Rolland schöne Rotbraun-Nuancen.

Frank Sorbier hatte sich bei seinem Defilee am Mittwoch nicht von der Mode-, sondern der Literaturgeschichte inspirieren lassen. Seine schwarzen, handwerklich äußerst liebevoll gemachten Modelle waren tragischen Heldinnen gewidmet. Racines "Phädra" kam im fließenden Gewand aus Georgette-Seide mit Kopfschmuck aus gehämmertem Silber, Garcia Lorcas Heldin "Yerma" in einem Kleid, das aus über 600 in geometrische Formen geschnittenen Teilchen aus Shantungseide bestand.

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