MADONNA Blogger Day Special

Die Kunst des Bloggens: Wie auch Sie davon profitieren

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Am 6. Juni lädt MADONNA zum ersten Blogger Day auf oe24.TV. Mit dabei sind spannende Persönlichkeiten der digitalen Szene. Was Sie wissen müssen.  Plus: der Talk mit Rechtsanwältin und Instagram-Star Carmen Thornton.

Das Internet und vor allem auch Social Media kann jedem und jeder eine Plattform sein – man muss nur die unzähligen Möglichkeiten zu nutzen wissen und kontinuierlich für individuellen Content sorgen. Wie zum Beispiel die Wienerin Carmen Thornton, die über Instagram anfangs eigentlich nur ihre Kanzlei vermarkten wollte und nun einer Community von mehr als 18.000 Followern – vor allem zahlreichen Jus-Studentinnen – als Vorbild einer modernen und erfolgreichen Anwältin dient.  
 
Know-how und Kompetenzen teilen. Thornton ist Teil des MADONNA Blogger Days am 6. Juni, der in diesem Jahr erstmals auf oe24.TV ausgestrahlt wird. Dabei wird sie nicht nur ihr juristisches Wissen teilen, sondern auch über die eigenen Erfahrungen mit Social Media in Verbindung mit einem, wie sie selbst sagt „konservativen“ Beruf sprechen. Neben der Rechtsanwältin sind zahlreiche weitere Internet-Stars und digitale Unternehmer live mit dabei, um über ihre Geschäftsmodelle zu sprechen bzw. Tipps für einen besseren Start ins Blogger-Business zu geben. 
 
Preisverleihung. Neben den lehrreichen Talks und Panels darf im Rahmen des MADONNA Blogger Days auch die Ehrung der bei Ihnen beliebtesten Blogger, digital Entrepreneurs und Influencerinnen nicht fehlen. Corona-bedingt fällt zwar die exklusive Gala inkl. Party heuer aus, dennoch wird die österreichische Blogosphäre in neun Kategorien für ihre Arbeit geehrt. Bei der Auswahl der Nominierten wurde vornehmlich darauf geachtet, ob ihre vielen Follower und Likes tatsächlich echt sind. Weitere Kriterien für die engere Auswahl: spannende Kooperationen und unternehmerische Projekte in den letzten Monaten, ebenso wie das Vorhandensein eines authentischen Blogs. Neu ist in diesem Jahr die Kategorie Tik Tok, da die chinesische Video-Plattform nicht zuletzt auch in den letzten Wochen (bei einem erwachseneren Publikum) einen enormen Hype erlebt. Für Ihre Favoriten in den jeweiligen Kategorien abstimmen können Sie noch bis zum 5. Juni.  HIER GEHT'S ZUM VOTING
 

Stereotype aufbrechen & Mut machen

 

Wie Carmen Thornton Insta für ihre Kanzlei nutzt

Thornton Law
© Thornton Law
Die Familienrechts-Expertin gründete vor fünf Jahren ihre eigene Kanzlei und baute aus Vermarktungsgründen über Instagram ein Profil auf, dem mittlerweile über 17.000 Menschen folgen.     
 
Wie und aus welchen Motiven heraus haben Sie begonnen, sich und Ihre juristische Tätigkeit über Instagram zu vermarkten? 
Carmen Thornton: Ich bin über Freunde auf diese Plattform aufmerksam geworden und habe anfangs den Nutzen der Plattform überhaupt nicht verstanden. Der Zweck von Facebook war mir klar, da man mit Facebook mit Bekannten in Kontakt bleiben konnte, aber über Instagram Fremden zu folgen, fand ich seltsam. Doch dann ist mir aufgefallen, dass es in Österreich in den konservativeren Branchen professionell kaum genutzt wird, wohingegen dies in den USA zum Beispiel weit verbreitet ist. Anfangs habe ich meine medialen Beiträge und Kolumnen zum Familienrecht gepostet, aber da Instagram ein visuelles Medium ist, hat das nur mäßig funktioniert. Weitaus besser ging es, als ich begonnen habe, meinen Arbeitsalltag und meine Bürooutfits zu posten. Seit der Ausstrahlung der berühmten Anwaltsserie Suits ist es auch hierzulande angekommen, dass es nicht nur männliche ältere Anwälte gibt, die täglich in denselben langweiligen Anzügen herumlaufen. Daher war das Interesse an meinem Account groß, weil doch viele Menschen wissen wollen, wie der Alltag einer Anwältin denn so aussieht. Jetzt ist die Kanzlei gut bekannt, aber ich nutze die Plattform weiterhin, vor allem aus Gründen des female empowerment. Denn unter Anwälten gibt es nur etwas über 20 Prozent Frauen, noch viel weniger von ihnen haben eigene Kanzleien. Die Anwaltei ist weiterhin männlich dominiert und auch nicht ganz leicht mit der Familie zu vereinbaren. Der Beruf ist zwar anstrengend, aber wenn man einen Partner und ein Umfeld hat, das einen gut unterstützt, kann man den Beruf mit ein bisschen Organisation und Disziplin auch gut mit Familie vereinbaren. Es ist sehr wichtig, das zu kommunizieren, um den Beruf für junge Frauen attraktiv zu machen. Mir folgen sehr viele Jusstudentinnen, die mir oft schreiben, dass sie Zweifel haben, ob die Anwaltei für sie geeignet ist. Da ist es wichtig, Mut zuzusprechen und durch die täglichen Stories den Alltag zu zeigen, um den Beruf wirklich greifbar zu machen.     

Wie waren denn die Reaktionen Ihres persönlichen Umfelds? 
Thornton: Alle haben mir davon abgeraten. Es hieß, dass das aus der Branche keiner macht und es meiner sonst so respektierten Arbeit sogar schaden könnte. Aber wenn man stets dem Argument „das macht doch sonst keiner“ folgt, würde man jeden Fortschritt oder jede gesellschaftliche Änderung im Keim ersticken. Ich habe daher den Schritt gewagt und war eine der ersten österreichischen Anwältinnen auf Instagram. Es ist wichtig zu zeigen, dass wir Frauen uns nicht mehr als Männer verkleiden müssen. Mittlerweile ist es doch so weit, dass wir Frauen und Anwältinnen heute Kompetenz zeigen und trotzdem weiblich erscheinen können. 

Sie sind Mutter, Ihre Kinder sind aber nie auf dem Account zu sehen. Wie problematisch ist es denn, wenn Minderjährige ungefragt im Web abgebildet werden? 
Thornton: Es kommt immer auf das Ausmaß an. Wenn man ab und an ein Bild zeigt, ist das verständlich, wenngleich das österreichische Recht da sehr streng ist. Problematisch wird es aber, wenn Kinder zu unternehmerischen Zwecken eingesetzt werden. Einerseits ist es ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Kinder und andererseits bedeutet es für die Kinder auch einen enormen Druck, wenn mit Kinderfotos Kooperationen verbunden sind, die einen gewissen Wert haben. Da kommen viele Verpflichtungen dazu und man kann dann nicht einfach so sagen, dass das Kind keine Lust hat, ein Foto zu machen, oder ein Spielzeug in die Kamera zu halten, wenn es vertragliche Verpflichtungen gibt.  
 
Was würden Sie jemandem empfehlen, der Hass oder auch Sexismus im Netz ausgesetzt ist? 
Thornton: Persönlich würde ich empfehlen, diese User sofort zu blockieren und sich gar nicht auf große Diskussionen einzulassen. Falls strafrechtliche Grenzen überschritten werden, würde ich in jedem Fall zu einer Anzeige raten. Auch wenn die bisherige Praxis zeigt, dass es derzeit noch recht wenig Verurteilungen gibt und solche Verfahren natürlich auch belastend sind, ist es doch wichtig, sich zu wehren. Es gibt in Österreich glücklicherweise auch einige Beratungsstellen, die einen kostenlos beraten und unterstützen.
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